Mit Straßenblockaden und festgeklebten Händen auf Asphalt hat die “Letzte Generation” viele Menschen gegen sich aufgebracht. Doch damit soll nun Schluss sein, kündigen die Klima-Aktivisten an. Sie wollen andere Protestformen bevorzugen.

Eigenes Statement der LG gibts hier: https://letztegeneration.org/wandel-2024/

  • punkisundead [they/them]@slrpnk.netOP
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    8 months ago

    Aber ich finde es nicht gut, dass du hier dann so unkonstruktive Knüppel zwischen die Beine wirfst. Wir sind eine Bewegung bzw sollten es sein.

    Zu sagen, dass ich mir von der sichtbarsten Organisation einer Bewegung mehr öffentliche Selbstkritik wünsche ist wohl was anderes als “unkonstruktive Knüppel zwischen die Beine werfen”. Das Teilen der eigenen Erfahrung sowie der eigenen Analyse ist besonders wertvoll wenn es um Fehler und Strategiewechsel geht. Davon kann können neben der Klimabewegung insgesamt sogar andere Bewegungen profitieren.

    Wenn du sagst wir sind nicht reflektiert, wenn wir das zweite mal in drei Monaten die Strategie ändern, was erwartest du denn von uns? Kritisierst du FFF oder Ende Gelände auch dafür, dass sie immer dasselbe machen und immer noch keinen Erfolg haben?

    Ich glaube voll das ihr reflektiert, aber warum teilt ihr nicht zumindest etwas davon mit? Im Statement zum Ende der Straßenblockaden steht halt was ganz anderes als du hier schreibst drin.

    Du schreibst:

    Die bisherigen Klebeaktionen sind daran gescheitert, dass sie nur von uns Klimaaktivist*innen gemacht wurden und selbst die 20% die unsere Protestform der Straßenklebeblockade gut fanden, nicht mitmachen.

    Du siehst dich jetzt bestätigt, dass der Plan nicht aufgegangen ist.

    Wir haben etwas ausprobiert, das in der Theorie gut klingt und es hat nicht gut funktioniert.

    Im öffentlichen Statement steht dagegen:

    Seitdem hat sich die Anzahl der Protestierenden mit der Letzten Generation verhundertfacht. Das eröffnet neue Möglichkeiten. Von nun an werden wir in anderer Form protestieren – unignorierbar wird es aber bleiben. Ab März werden wir zu ungehorsamen Versammlungen im ganzen Land aufrufen. Statt uns in Kleingruppen aufzuteilen und Straßenblockaden zu machen, werden wir gemeinsam mit vielen Menschen ungehorsame Versammlungen machen. Und zwar da, wo wir nicht ignoriert werden können. Somit beginnt eine neue Ära unseres friedlichen, zivilen Widerstandes – das Kapitel des Klebens und der Straßenblockaden endet damit.

    Da liegt inhaltlich für mich schon sehr viel dazwischen. Warum da nicht sowas wie “Wir haben es nicht geschafft genug zu mobilisieren, wir denken das liegt an x und y” oder “Wir hören mit Straßenblockaden komplett auf, weil sie aus Grund X und Y nichtmehr hilfreich für unserer Ziel ist”. Das ist halt so meine Erwartungshaltung. Daran messe ich auch bspw EG und FFF. Bei EG habe ich an mehreren Stellen öffentliche Reflektion mitbekommen und sie kommunizieren ja auch gerade offen daürber, dass sie einen Strategiefindungsprozess sind. FFF verfolge ich jetzt nicht so direkt.

    Sag du doch mal, was dich an den Methoden der LG stört.

    Willst du damit wissen warum ich nicht mitmache oder eher wo ich gerne mehr Selbstkritik hören würde? Beim zweiteren wären der Umgang mit Daten oder die eigene sehr prägende Rolle in Außenwirkung der Klimabewegung Punkte wo ich mir mehr wünschen würde.

    Letztes Jahr haben wir uns fast zerlegt durch die Diskussion über den Umgang mit Roger Hallam.

    Habt ihr dazu irgendwas veröffetnlicht?

    • quarry_coerce248@discuss.tchncs.de
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      8 months ago

      Zu letzterem: https://wiki.letztegeneration.org/de/oeffentlich/AGs/Sozialer-Support/AwarenessAG/RogerHallam

      Das mit der Transparenz da hast du recht, das ginge besser. Ich stecke da nicht so drin. Wir haben eine sehr strategische Pressearbeit und ich denke da gehört dazu, dass alles irgendwie positiv formuliert werden soll. Mir geht das auch oft auf den Geist. Ich hab das aber für strategisch sinnvoll gehalten. Fehlende Transparenz hab ich noch nicht als Kritik von außen gehört.

      Ich muss zugeben, die Pressemitteilung hab ich sehr durch meine Vorkenntnisbrille gelesen und im Call dazu kam mir das auch differenzierter vor als in der PM.

      • Ey ich frag doch nur@feddit.de
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        8 months ago

        Keine Ahnung wer Roger Hallam ist und ich will es auch nicht wissen.

        Klar muss gerade die LG aufpassen was sie nach außen kommuniziert. Scheißestürme lauern heutzutage überall.

        Was ihr macht ist und war gut und richtig, lasst euch bloß nicht von so ewiggestrigen pöbelnden Autoopfern verunsichern

      • punkisundead [they/them]@slrpnk.netOP
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        7 months ago

        Danke für den Link!

        Ich glaube für mich selbst ist nicht wirklich Transparenz der Punkt, gerade bei den aktuellen Ermittlungen zum Thema kriminelle Vereinigung kann darauf gerne verzichtet werden. Statt die konkreten Prozesse transparent zu machen, wäre eher eine Kommunikation der Ergebnisse nach außen oder über Umwege/halböffentlich in der Bewegung für mich wichtig.

        Wenn der aktuell sichtbarste Teil der Klimabewegung die Hauptaktionsform komplett einstellt / ersetzt, dann ist die Analyse warum das gemacht wird in meinen Augen schon super wichtig für die anderen Teile der Klimabewegegung.

        Ansonsten danke für die Ausdauer beim Antworten :)