Wenn die Dinger nicht so oft so schlecht umgesetzt wären und unsere Gesellschaft so kapitalistisch, wären weniger solcher Jobs wie Kassierer*in gar nicht so schlecht. Wie sollen wir jemals im schwulen Weltraumkommunismus ankommen, wenn wir uns schon gegen Kassensysteme ohne Arbeiter sperren? Solange man nicht den Einkaufswagen voll hat, gehen gut umgesetzte SB-Kassen (d.h. verständliche Menüführung, wenig Gängelung, viele SB-Kassen-Plätze) ja auch meistens schneller, als in der Schlange zu den meist unterbesetzten Kassen zu warten.
Kassiery ist nicht von sich aus ein schlechter Job. In anderen Ländern, wo die Gangart etwas ruhiger ist, sind die Kassierys oft deutlich entspannter. In kleineren Läden erfüllt es auch eine soziale Funktion, weil man mit den Kunden ins Gespräch kommt. Da dauert es dann auch etwas länger, aber die Leute quatschen während sie warten (außerhalb von Deutschland).
Es bräuchte also nicht weniger dieser Jobs, sondern bessere Bedingungen. Ich glaube SB Kassen sind auch psychologisch nicht gut, weil dann der ganze Prozess des “Handelns” entmenschlicht wird.
Ganz ehrlich, ich habe kein Interesse daran mir in der Supermarktschlange die Beine in den Bauch zu stehen, nur um mit irgendwelchen Leuten zu quatschen.
Ich glaube SB Kassen sind auch psychologisch nicht gut, weil dann der ganze Prozess des “Handelns” entmenschlicht wird.
Waschmaschinen entmenschlichen das Wäschewaschen, deswegen steigt aber keiner auf Handwäsche um.
Mal davon abgesehen ist Kassiery ein recht nutzloser Job, wenn er durch Technik relativ einfach ersetzt werden kann. Die Leute könnten stattdessen irgendwas wirklich sinnvolles machen - Wissenschaft, Altenpflege, Wälder pflanzen … such dir was aus, es gibt viele Optionen.
Außerhalb des Turbokapitalismus würdest du deine Zeit vielleicht anders bewerten.
Bei Waschmachinen stecke ich meine Sachen rein, und es kommen meine Sachen raus (außer die eine Socke). Wenn beim Einkaufen keinerlei menschliche Interaktion mehr ist, dann geht aus meiner Sicht auch der Bezug dazu verloren, dass die Sachen von Menschen hergestellt und gehandelt wurden, und nicht einfach da sind.
Außerhalb des Turbokapitalismus würdest du deine Zeit vielleicht anders bewerten.
Man kann auch außerhalb des Kapitalismus seine Zeit ausfüllen. Wissenschaft, soziale Arbeit, Naturschutz fallen im Sozialismus nicht einfach weg, im Gegenteil würde man dann in vielen Fällen überhaupt erst die Möglichkeit bekommen, sich richtig um die Probleme zu kümmern. Und dann braucht man auch nicht mehr mit Schlangestehen gegen die Entfremdung ankämpfen.
Wenn die Dinger nicht so oft so schlecht umgesetzt wären und unsere Gesellschaft so kapitalistisch, wären weniger solcher Jobs wie Kassierer*in gar nicht so schlecht. Wie sollen wir jemals im schwulen Weltraumkommunismus ankommen, wenn wir uns schon gegen Kassensysteme ohne Arbeiter sperren? Solange man nicht den Einkaufswagen voll hat, gehen gut umgesetzte SB-Kassen (d.h. verständliche Menüführung, wenig Gängelung, viele SB-Kassen-Plätze) ja auch meistens schneller, als in der Schlange zu den meist unterbesetzten Kassen zu warten.
Aber warum überhaupt eine Kasse nach dem Kapitalismus?
Kassiery ist nicht von sich aus ein schlechter Job. In anderen Ländern, wo die Gangart etwas ruhiger ist, sind die Kassierys oft deutlich entspannter. In kleineren Läden erfüllt es auch eine soziale Funktion, weil man mit den Kunden ins Gespräch kommt. Da dauert es dann auch etwas länger, aber die Leute quatschen während sie warten (außerhalb von Deutschland).
Es bräuchte also nicht weniger dieser Jobs, sondern bessere Bedingungen. Ich glaube SB Kassen sind auch psychologisch nicht gut, weil dann der ganze Prozess des “Handelns” entmenschlicht wird.
Ganz ehrlich, ich habe kein Interesse daran mir in der Supermarktschlange die Beine in den Bauch zu stehen, nur um mit irgendwelchen Leuten zu quatschen.
Waschmaschinen entmenschlichen das Wäschewaschen, deswegen steigt aber keiner auf Handwäsche um.
Mal davon abgesehen ist Kassiery ein recht nutzloser Job, wenn er durch Technik relativ einfach ersetzt werden kann. Die Leute könnten stattdessen irgendwas wirklich sinnvolles machen - Wissenschaft, Altenpflege, Wälder pflanzen … such dir was aus, es gibt viele Optionen.
Außerhalb des Turbokapitalismus würdest du deine Zeit vielleicht anders bewerten.
Bei Waschmachinen stecke ich meine Sachen rein, und es kommen meine Sachen raus (außer die eine Socke). Wenn beim Einkaufen keinerlei menschliche Interaktion mehr ist, dann geht aus meiner Sicht auch der Bezug dazu verloren, dass die Sachen von Menschen hergestellt und gehandelt wurden, und nicht einfach da sind.
Man kann auch außerhalb des Kapitalismus seine Zeit ausfüllen. Wissenschaft, soziale Arbeit, Naturschutz fallen im Sozialismus nicht einfach weg, im Gegenteil würde man dann in vielen Fällen überhaupt erst die Möglichkeit bekommen, sich richtig um die Probleme zu kümmern. Und dann braucht man auch nicht mehr mit Schlangestehen gegen die Entfremdung ankämpfen.
“Schlange stehen gegen den Kapitalismus” - Neue Sticker idee.
edit: Man könnte damit allerdings auch als DDR-Nostalgiker gelesen werden 🤔
Klingt ziemlich danach, ja. Alternativ könnte man das auch sarkastisch interpretieren.