[…]
Spielt für Ihre Argumentation eine Rolle, dass Klingbeil bislang keine Konsequenzen aus dem schlechten Wahlergebnis gezogen hat?
Wir Jusos sehen es kritisch, dass eine Person, die maßgeblich für die verlorene Wahl der SPD verantwortlich ist, sich noch am Abend der Wahl, während noch Stimmen ausgezählt werden, selbst zum Fraktionsvorsitzenden vorschlägt und ein paar Tage später wählen lässt. Jetzt wird gemunkelt, dass er Finanzminister und Vizekanzler werden soll. Das ist nicht der Erneuerungsprozess, den wir von der SPD nach einem solchen Wahlergebnis erwarten.
Gilt das auch für Saskia Esken?
Das gilt für die gesamte Parteispitze. Allerdings sehe ich nicht, dass Saskia Esken Vizekanzlerin werden möchte.
[…]
Das große Problem der SPD ist, dass sie irgendwie nicht weiß, wofür sie steht. Sie ist da. Sie hat ihre Folklore. Aber es fehlt wirklich eine Idee, wohin sie das Land führen will. Was sie erreichen will. Welche Themen ihr wichtig sind. Und dann wird sie in diversen Koalitionen zerrieben. Die gleiche SPD verspricht für Arbeitnehmer da zu sein, macht dann aber Hartz IV. Macht dann Bürgergeldreform. Drückt den Mindestlohn durch. Macht jetzt wieder alles kaputt und dreht das Bürgergeld wieder auf Hartz IV. Schlägt radikal linke Töne an, hat aber Schröder & Co und die Seeheimer als konservative Knochen in der Partei. Kann sowohl mit den Grünen als auch der CDU koalieren. Leere
Die SPD ist nichts anderes als der Steigbügelhalter der CDU. In dem Koalitionsvertrag (und was Merz ankündigt) ist nichts, absolut gar nichts für 99% der Menschen drinn.
Steuersenkung für Konzerne, Agrodiesel Pendlerpauschale.
Hach ja die Rente. Sonst nichts.
Und die CDUler meckern trotzdem “da ist uns zu viel SPD drin”. Es ist alles nur noch zum heulen