Frauen unter dreissig ticken auf der ganzen Welt politisch anders als ihre männlichen Altersgenossen. Das hat Folgen für den Zusammenhalt der Gesellschaft – und das Liebesleben der Jungen.
Meiner begrenzten Erfahrung nach sind Frauen oft empathischer als Männer, vielleicht weil sie früher oder überhaupt lernen ihre Gefühle zu reflektieren.
Verschiedene [ verhaltensgenetische Studien] haben konsistent gezeigt, dass Unterschiede zwischen Personen in spezifischen politischen Meinungen (z.B. Einstellung gegenüber Atomenergie) und sogar im Verhalten (z.B. Wählen zu gehen oder nicht) genetisch beeinflusst sind.
Genetische Faktoren erklären etwa 20% bis 70% solcher zwischenmenschlicher Unterschiede (Alford, Funk, & Hibbing, 2005; Fowler & Schreiber, 2008). Inzwischen haben verschiedene [ molekulargenetische Studien] Zusammenhänge zwischen chromosomalen Regionen und politischen Orientierungen aufgedeckt (Hatemi et al., 2011).
Solche Studien lassen vermuten, dass eine große Zahl verschiedener Gene politische Orientierungen beeinflussen und dass die bei der Meinungsbildung beteiligten genetischen Prozesse hoch komplex sind.
Konservative Einstellungen variieren mit der Größe und Aktivität bestimmter Hirnareale (siehe Jost & Amodio, 2012, für einen Überblick). Konservative Personen haben einen kleineren Anterioren Cingulären Cortex (ACC) und rechtsseitig ein größeres Amygdala-Volumen.
Die Amygdala ist für das Erkennen potenzieller Gefahren verantwortlich, der ACC ist für Impulskontrolle und Verarbeitung von Emotionen verantwortlich.
Im Einklang mit diesen Größenunterschieden in bestimmten Hirnarealen stehen die Befunde zur Aktivität der Hirnzellen und Nervenbahnen in den jeweiligen Arealen.
Rechtsorientierte Personen zeigen eine schnellere Reaktion (gemessen mit dem Augenzwinker-Reflex) in Folge von Bedrohungen.
Bedrohungssensitivität geht wiederum mit einer stärkeren Aktivität in der Amygdala einher.
Darüber hinaus weisen linksorientierte Personen mehr Aktivität im ACC auf, was mit einer größeren Aufgeschlossenheit gegenüber neuen und unerwarteten Erfahrungen einhergeht.
Eine größere Befürwortung egalitärer Werte und weniger autoritär konservatives Verhalten scheinen also mit weniger Bedrohungssensitivität und mehr Flexibilität im Denken und Handeln einherzugehen.
Die Tendenz neuen Erfahrungen gegenüber offen zu sein (d.h. geringere Bedrohungssensitivität) und die gewonnenen Informationen akkurat zu integrieren und gegebenenfalls vorherrschende Überzeugungen anzupassen oder zu verändern (d.h. kognitive Flexibilität) ist auch bekannt als [ Offenheit für Erfahrungen], eine Persönlichkeitseigenschaft, welche das Bedürfnis nach Vielfalt, Neuartigkeit, Veränderungen und Kultiviertheit reflektiert.
Die Vermutung liegt daher nahe, dass Basiseigenschaften der eigenen [ Persönlichkeit] unsere Einstellungen beeinflussen und als weiteres Bindeglied zwischen Genen und politischen Einstellungen vermitteln.
Jedoch kann nicht der gesamte genetische Beitrag an politischen Einstellungen durch Persönlichkeitseigenschaften erklärt werden (Kandler et al., 2012). Andere individuelle Attribute, die ebenfalls eine starke genetische Basis aufweisen, könnten ebenfalls einen Teil des genetischen Beitrags zu politischen Orientierungen erklären.
[ Intelligenz] hängt zum Beispiel mit der politischen Links-Rechts-Orientierung sowohl auf individueller als auch auf nationaler Ebene zusammen (Stankov, 2009). Eine interessante Längsschnittstudie konnte zeigen, dass höhere Intelligenz in der Kindheit links-liberale und antitraditionelle Einstellungen im Erwachsenenalter vorhersagt (Deary, Batty, & Gale, 2008).
Unterschiede zwischen Menschen in Intelligenz sind hoch stabil und substantiell genetisch beeinflusst (Riemann & Spinath, 2005). Insofern ist anzunehmen, dass Intelligenz ebenfalls zur Vermittlung genetischer Einflüsse auf zwischenmenschliche Unterschiede in politischen Einstellungen beiträgt.
Es gibt auch Studien, die implizieren, dass Genetik einen Einfluss auf die politische Orientierung haben kann
Da wäre ich sehr vorsichtig damit. Sehr schwer zwischen Korrelation und Kausalität zu unterscheiden, wenn die Mechanismen nicht bekannt sind. Und davon zu verstehen wie höhere Hirnfunktionen arbeiten, die für so was wie politische Ansichten verantwortlich sind, sind wir noch recht weit entfernt.
Ja, das Gebiet ist ein Minenfeld. Sowas kann schnell in die Eugenik abrutschen, aber ich finde es halt interessant zu verstehen, wie sich Werte bilden, aus denen dann politische Meinungen entstehen.
Meiner begrenzten Erfahrung nach sind Frauen oft empathischer als Männer, vielleicht weil sie früher oder überhaupt lernen ihre Gefühle zu reflektieren.
Es gibt auch Studien, die implizieren, dass Genetik einen Einfluss auf die politische Orientierung haben kann
https://de.in-mind.org/article/rechts-oder-links-wie-gene-unsere-politische-orientierung-beeinflussen
Die Amygdala ist für das Erkennen potenzieller Gefahren verantwortlich, der ACC ist für Impulskontrolle und Verarbeitung von Emotionen verantwortlich.
Da wäre ich sehr vorsichtig damit. Sehr schwer zwischen Korrelation und Kausalität zu unterscheiden, wenn die Mechanismen nicht bekannt sind. Und davon zu verstehen wie höhere Hirnfunktionen arbeiten, die für so was wie politische Ansichten verantwortlich sind, sind wir noch recht weit entfernt.
Ja, das Gebiet ist ein Minenfeld. Sowas kann schnell in die Eugenik abrutschen, aber ich finde es halt interessant zu verstehen, wie sich Werte bilden, aus denen dann politische Meinungen entstehen.
Ich würde sagen es ist sicherlich ein komplexer Prozess, bei dem es unwahrscheinlich ist das nur eine Variable ausschlaggebend ist.