Das isses ja eben nicht, mein Take ist ja “Steuern hinterziehen ist nicht okay, ich werd nur nix dagegen machen wenn ich davon erfahre”.
Das ist einfach nur ein ausgeprägtes Gefühl von “Nicht meine Abteilung”, auch wenn ich dadurch auf Umwegen bestohlen werde.
(Die fehlende Investitionsbereitschaft in <manchen Teilen> der Regierung lass ich mal außen vor, die trägt mMn. mehr zu z.B. dem Infrasturkturverfall bei - auch wenn schon echt viel Geld durch Steuerhinterziehung fehlt)
Ich bin nicht Pro-Steuerhinterziehung ich bin gegen Kopfgeldsysteme für Normalbürger.
Ich will ja, dass mehr kontrolliert wird aber von den Finanzbeamten, ich will nur nicht dass die Gesellschaft als ganzes dabei mitmacht, weil das mMn. einfach zu einer Misstrauenskultur führen würde.
Und ja, man hätte nichts zu befürchten wenn man nichts falsch macht, aber das ist ein ausgelutschtes Argument aus den Privatsphärediskussionen.
Und ja, man hätte nichts zu befürchten wenn man nichts falsch macht, aber das ist ein ausgelutschtes Argument aus den Privatsphärediskussionen.
Das Argument zieht hier nicht, das ist ja explizit ein Abwehrargument gegen staatliche Kontrollen. Privatsphäre wäre deutlich weniger durch den Staat gefährdet (z.B. Finanzkontrolleure) wenn es mehr Zivilcourage in dem Bereich gäbe. Das Problem dabei ist ja, dass der Staat bei seinen rechtmäßigen Einsichten auch viele Daten bekommt (bekommen könnte) die er nicht sehen soll weil sie ihn nichts angehen.
Im Gegensatz dazu Privatpersonen die untereinander Informationen austauschen. Hier gibt es sehr viel weniger Zwang jemanden Informationen preis zu geben.
ich will nur nicht dass die Gesellschaft als ganzes dabei mitmacht, weil das mMn. einfach zu einer Misstrauenskultur führen würde
Im Gegensatz zu staatlichen Ermächtigungen die in deine Privatsphäre eingreifen die dann alle, auch und insbesondere Unschuldige betreffen, trifft diese Misstrauenskultur tatsächlich nur kriminelle.
Zum ersten Punkt muss ich dir rechtgeben, das war schwach von mir.
Im Gegensatz zu staatlichen Ermächtigungen die in deine Privatsphäre eingreifen die dann alle, auch und insbesondere Unschuldige betreffen, trifft diese Misstrauenskultur tatsächlich nur kriminelle.
Klar, das will ich auch nicht abstreiten - meiner Meinung nach ist der Weg wie das erreicht wird halt nicht verhältnismäßig, oder richtig, auch wenn er Ergebnisse bringt.
meiner Meinung nach ist der Weg wie das erreicht wird halt nicht verhältnismäßig, oder richtig, auch wenn er Ergebnisse bringt.
Kann gut sein, dass ich hier was übersehe, aber ich sehe die Kosten nicht. Damit etwas unverhältnismäßig wird muss es ja gewisse Kosten haben die nicht im verhältnis zum Nutzen stehen. Bei Eingriffen in die Privatsphäre sind das die ungerechtfertigten/ungewollten Einblicke Dritter in dein Leben.
Die Kosten sind hier eher auf der Seite des Hinweisgebers, Denn die Folge eines Hinweises ist ja nur, dass mal ein Kontrolleur vorbeikommt. Im Zweifel Jobverlust, sozialer Schaden etc etc.
Weiter oben ging es ja “nur” darum, dass man diese Whistleblower besser schützt. Das ist weit weg von einem Kopfgeld.
Meine Meinung kann auch einfach schlecht sein, ich bin aber aktuell nicht von den Gegenargumenten hier überzeugt also bleibt sie erstmal so.
Naja, es ging ja nicht nur um die Whistleblower, OP schrieb auch
Oder auch für Gäste könnte es sehr attraktiv werden, auf den Bon zu achten.
Das ist wo ich das Problem sehe, nicht Whistleblower die zur Firma gehören. Das ist dann IMO auch schon ein Kopfgeld.
Und die Kosten dabei sind dann die Kultur die das fördert. Kann natürlich auch sein, dass das so gar nicht kommen würde, aber das weiß ich nicht, und will es auch nicht herausfinden.
Das ist ja anscheinend recht kontrovers, kann aber auch sein dass ich einfach falsch liege.
Aktuelles Beispiel, aber als ich eben beim Dönerladen auch nicht das Finanzamt gerufen, als er die Kasse nicht ganz zugemacht hat nach dem Abrechnen der Person vor mir. Und das obwohl ich es besser finden würde wenn er das nicht täte. Wenn er kontrolliert wird, dann hat er die Strafe verdient - ich helf da aber nicht nach.
Das ist wo ich das Problem sehe, nicht Whistleblower die zur Firma gehören. Das ist dann IMO auch schon ein Kopfgeld.
Wo ist denn ein Kopfgeld wenn es explizit keine Belohnung gibt?
Und die Kosten dabei sind dann die Kultur die das fördert.
Ich seh da das große Problem nicht mit der Kultur, die das fördert. Genauso wie ich finde, dass grobe Hygieneverstöße gemeldet gehören gehören auch Steuerhinterziehung gemeldet. Natürlich immer mit Maß, ich melde den Bäcker nicht wenn an der Kasse Geld und Ware mal ausversehen mit der selben Hand angefasst werden. Wenn mir die Ausgabe in der Katine in den Teller spuckt melde ich das. Selbes mit deinem Kassenbeispiel, wär mir auch egal. Wenn mir der Betreiber offen sagt, dass er nur Bargeld nimmt weil er die Steuer nicht zahlen will würde ich mir überlegen mal nen Hinweis abzusetzen.
Wo ist denn ein Kopfgeld wenn es explizit keine Belohnung gibt?
OP sagt dazu:
z.B. über ein vernünftiges Whistleblower-System, bei dem dann die Hinweisgeber einen Teil der Strafzahlung bekommen
Zusammen mit den 3 nachfolgenden Beispielen liest sich das Satz (für mich), als ob für alle nachfolgenden Beispiele Belohnungen ausgezahlt werden sollten, und die Beispiele danach beinhalten Angestellte, Kunden, und Buchhalter. (Die Buchhalter sollten aus Prinzip dazu verpflichtet sein sowas zu melden IMO).
Zum letzten Absatz muss ich sagen, das hört sich grundsätzlich gut an, ich sehe nur das Problem bei “Natürlich immer mit Maß” - ich hab nicht genug Vertrauen in die breite Bevölkerung (~30% AFD-Wähler laut Umfragen) um zu glauben, dass das Maß nicht direkt aus dem Fenster fliegen würde sobald da irgendwie Geld ins Spiel kommt.
Sorry den Teil “Hinweisgeber einen Teil der Strafzahlung bekommen” hab ich wohl überlesen gehabt.
dass das Maß nicht direkt aus dem Fenster fliegen würde sobald da irgendwie Geld ins Spiel kommt.
Ich mach das mit Maß weils mir um meine Zeit und um die der Kontrolleure zu schade ist. Bei geringen Verstößen können die ja auch oft nichts tun. Gibt ja oft auch nichts zu tun für die bei geringen Verstößen -> keine Strafe -> kein “Kopfgeld”. Ich denk das wäre ein sich selbst regulierendes System.
Das isses ja eben nicht, mein Take ist ja “Steuern hinterziehen ist nicht okay, ich werd nur nix dagegen machen wenn ich davon erfahre”. Das ist einfach nur ein ausgeprägtes Gefühl von “Nicht meine Abteilung”, auch wenn ich dadurch auf Umwegen bestohlen werde. (Die fehlende Investitionsbereitschaft in <manchen Teilen> der Regierung lass ich mal außen vor, die trägt mMn. mehr zu z.B. dem Infrasturkturverfall bei - auch wenn schon echt viel Geld durch Steuerhinterziehung fehlt)
Ich bin nicht Pro-Steuerhinterziehung ich bin gegen Kopfgeldsysteme für Normalbürger. Ich will ja, dass mehr kontrolliert wird aber von den Finanzbeamten, ich will nur nicht dass die Gesellschaft als ganzes dabei mitmacht, weil das mMn. einfach zu einer Misstrauenskultur führen würde. Und ja, man hätte nichts zu befürchten wenn man nichts falsch macht, aber das ist ein ausgelutschtes Argument aus den Privatsphärediskussionen.
Das Argument zieht hier nicht, das ist ja explizit ein Abwehrargument gegen staatliche Kontrollen. Privatsphäre wäre deutlich weniger durch den Staat gefährdet (z.B. Finanzkontrolleure) wenn es mehr Zivilcourage in dem Bereich gäbe. Das Problem dabei ist ja, dass der Staat bei seinen rechtmäßigen Einsichten auch viele Daten bekommt (bekommen könnte) die er nicht sehen soll weil sie ihn nichts angehen.
Im Gegensatz dazu Privatpersonen die untereinander Informationen austauschen. Hier gibt es sehr viel weniger Zwang jemanden Informationen preis zu geben.
Im Gegensatz zu staatlichen Ermächtigungen die in deine Privatsphäre eingreifen die dann alle, auch und insbesondere Unschuldige betreffen, trifft diese Misstrauenskultur tatsächlich nur kriminelle.
Zum ersten Punkt muss ich dir rechtgeben, das war schwach von mir.
Klar, das will ich auch nicht abstreiten - meiner Meinung nach ist der Weg wie das erreicht wird halt nicht verhältnismäßig, oder richtig, auch wenn er Ergebnisse bringt.
Kann gut sein, dass ich hier was übersehe, aber ich sehe die Kosten nicht. Damit etwas unverhältnismäßig wird muss es ja gewisse Kosten haben die nicht im verhältnis zum Nutzen stehen. Bei Eingriffen in die Privatsphäre sind das die ungerechtfertigten/ungewollten Einblicke Dritter in dein Leben.
Die Kosten sind hier eher auf der Seite des Hinweisgebers, Denn die Folge eines Hinweises ist ja nur, dass mal ein Kontrolleur vorbeikommt. Im Zweifel Jobverlust, sozialer Schaden etc etc. Weiter oben ging es ja “nur” darum, dass man diese Whistleblower besser schützt. Das ist weit weg von einem Kopfgeld.
Meine Meinung kann auch einfach schlecht sein, ich bin aber aktuell nicht von den Gegenargumenten hier überzeugt also bleibt sie erstmal so.
Naja, es ging ja nicht nur um die Whistleblower, OP schrieb auch
Das ist wo ich das Problem sehe, nicht Whistleblower die zur Firma gehören. Das ist dann IMO auch schon ein Kopfgeld.
Und die Kosten dabei sind dann die Kultur die das fördert. Kann natürlich auch sein, dass das so gar nicht kommen würde, aber das weiß ich nicht, und will es auch nicht herausfinden. Das ist ja anscheinend recht kontrovers, kann aber auch sein dass ich einfach falsch liege.
Aktuelles Beispiel, aber als ich eben beim Dönerladen auch nicht das Finanzamt gerufen, als er die Kasse nicht ganz zugemacht hat nach dem Abrechnen der Person vor mir. Und das obwohl ich es besser finden würde wenn er das nicht täte. Wenn er kontrolliert wird, dann hat er die Strafe verdient - ich helf da aber nicht nach.
Wo ist denn ein Kopfgeld wenn es explizit keine Belohnung gibt?
Ich seh da das große Problem nicht mit der Kultur, die das fördert. Genauso wie ich finde, dass grobe Hygieneverstöße gemeldet gehören gehören auch Steuerhinterziehung gemeldet. Natürlich immer mit Maß, ich melde den Bäcker nicht wenn an der Kasse Geld und Ware mal ausversehen mit der selben Hand angefasst werden. Wenn mir die Ausgabe in der Katine in den Teller spuckt melde ich das. Selbes mit deinem Kassenbeispiel, wär mir auch egal. Wenn mir der Betreiber offen sagt, dass er nur Bargeld nimmt weil er die Steuer nicht zahlen will würde ich mir überlegen mal nen Hinweis abzusetzen.
OP sagt dazu:
Zusammen mit den 3 nachfolgenden Beispielen liest sich das Satz (für mich), als ob für alle nachfolgenden Beispiele Belohnungen ausgezahlt werden sollten, und die Beispiele danach beinhalten Angestellte, Kunden, und Buchhalter. (Die Buchhalter sollten aus Prinzip dazu verpflichtet sein sowas zu melden IMO).
Zum letzten Absatz muss ich sagen, das hört sich grundsätzlich gut an, ich sehe nur das Problem bei “Natürlich immer mit Maß” - ich hab nicht genug Vertrauen in die breite Bevölkerung (~30% AFD-Wähler laut Umfragen) um zu glauben, dass das Maß nicht direkt aus dem Fenster fliegen würde sobald da irgendwie Geld ins Spiel kommt.
Sorry den Teil “Hinweisgeber einen Teil der Strafzahlung bekommen” hab ich wohl überlesen gehabt.
Ich mach das mit Maß weils mir um meine Zeit und um die der Kontrolleure zu schade ist. Bei geringen Verstößen können die ja auch oft nichts tun. Gibt ja oft auch nichts zu tun für die bei geringen Verstößen -> keine Strafe -> kein “Kopfgeld”. Ich denk das wäre ein sich selbst regulierendes System.