Die Situation ist meiner Meinung nach aber nicht so dramatisch wie der Graph suggeriert. Es ist schon sehr lange klar, dass dieses Virus nicht mehr verschwinden wird. Jetzt beginnt es mehr und mehr, sich an den Menschen als Wirt anzupassen. Und das ist nichts schlechtes. Das Virus will sich so weit wie möglich verbreiten und dabei hilft es natürlich, möglichst ansteckend zu sein. Gleichzeitig hilft es aber auch, keine schweren Symptome zu verursachen. Wer wirklich krank ist, bleibt zu Hause und steckt sonst niemanden an.
Die erfolgreichsten und am besten angepassten Viren verursachen nur Symptome, die der Verbreitung dienen (Husten, Niesen…) und gleichzeitig die Leute nicht ans Bett fesseln. Der schniefende Kollege im Großraumbüro ist letztendlich das Meisterwerk eines perfekt angepassten Virus.
Ich bin Intensivmediziner und was ich aus der Praxis berichten kann, ist dass die Situation jetzt überhaupt nicht mit den Coronawellen von damals vergleichbar ist. Wir haben jetzt wieder viele Patientys mit positivem Coronatest, aber die haben alle keine schweren Symptome mehr und sind eigentlich wegen anderer Probleme da. Fast jede® ist jetzt entweder geimpft, hatte es schon einmal oder beides.
Naja, wenn eine Welle nur noch tausende Menschenleben fordert und nicht mehr tehntausende, wie die letzten Wellen, geht das natürlich im normalen Betrieb unter, aber ich finde es schon problematisch, wie klaglose diese Tode in Kauf genommen werden.
Du wirst aber nie eine hundertprozentige Sicherheit bekommen. Auch wenn sich das wie die Verharmlosungen von den Impfgegner am Start der Pandemie klingt (die Umstände sind jetzt aber einfach andere). Es auch die Grippe schon immer gegeben und die hat auch jedes Jahr tausende Leute getötet und das hat auch kaum jemanden interessiert. Ein gewisses Risiko sich eine potentiell tödliche Krankheit einzufangen ist einfach die Realität, der man sich aussetzt, wenn man in einer Gesellschaft lebt. Natürlich sollte man Maßnahmen ergreifen um Risiken zu minimieren und die Folgen in Grenzen zu halten, aber man kann zum jetzigen Zeitpunkt zb keinen Lockdown mehr rechtfertigen. Maskenpflicht in der Öffentlichkeit fänd ich persönlich auch nicht problematisch, aber man hat ja zu Hochzeiten der Pandemie schon gesehen, dass es super viele Leute einfach nicht interessiert.
Es auch die Grippe schon immer gegeben und die hat auch jedes Jahr tausende Leute getötet und das hat auch kaum jemanden interessiert.
Und das ist ein Problem. Wir haben es auch über Jahrhunderte toleriert, dass Menschen in Innenräumen rauchen, aber irgendwann damit aufgehört. Jetzt ist es an der Zeit auch Menschen, die Erkältungssymptome haben, nach draußen oder zumindest hinter eine Maske zu verbannen. 100% geht nicht. 90% sind machbar.
Ich bin auf Dauer für mehr Lufthygiene. Unsere Abluft ist genauso wie unsere anderen Ausscheidungen ein Übertragungsweg für Krankheiten, und so sollten wir unsere Innenräume austatten für die richtige Abluftentsorgung oder Aufbereitung. Dass man sich im Nahverkehr immer den letzten Virus holt, können wir abschaffen. Wir haben die Technik, das ohne Masken hinzubekommen.
jede® ist jetzt entweder geimpft, hatte es schon einmal oder beides.
Ahja. Wie viele verabreichten Impfdosen des neuen, aktuellen und angepassten Impfstoffs wären das dann? 100 mio? 200 mio?
Bis April 23 hatten nicht einmal ein Viertel der Gesamtbevölkerung mehr als die Grundimmunisierung. Das heißt seit Beginn der Pandemie zwei Impfungen. Das meiste davon dürfte gegen Wildtyp und Delta oder Omikron gewesen sein.
Jede Infektion kann in Long COVID resultieren - etwas das viel mehr Schwierigkeiten als ein paar überlastete Notaufnahmen machen wird. Unser Gesundheitssystem ist nicht nur in der Akutbehandlung am Ende.
Das Problem ist schon länger nicht mehr die akute Infektion sondern dieses verdammte Long Covid =(