Eine von der ZEIT beauftragte Umfrage zeigt: Die Erinnerung an den Nationalsozialismus ist umkämpfter denn je. Ihre rechten Feinde radikalisieren sich – während das Geschichtsbewusstsein in der konservativen Mitte langsam nachlässt.
Eine von der ZEIT beauftragte Umfrage zeigt: Die Erinnerung an den Nationalsozialismus ist umkämpfter denn je. Ihre rechten Feinde radikalisieren sich – während das Geschichtsbewusstsein in der konservativen Mitte langsam nachlässt.
“Umkämpft” ist gut.
Wenn Menschen, die sich vor ein Mikrofon stellen und Dinge raushauen wie “Hitler war ja eigentlich Kommunist”, weiterhin Machtpositionen, Gehälter und mehr Mikrofone überlassen werden, dann sehe ich in den für Demokratieschutz zuständigen Institutionen wenig Kampfeswillen 🙄Und dann sitzt ein Markus Lanz vorgestern vor den Kameras, die quotenstärkste Talkshow der Nation, und hält ein flammendes Palaver dafür, die AfD weiter zu normalisieren und ihnen mehr politische Ämter zu überlassen.
Wahnsinn. Aber der Typ ist scheint sich in den letzten Wochen und Monaten eh krass zu radikalisieren, erschreckend mit anzusehen.
Und dann sitzt ein Markus Lanz vorgestern vor den Kameras, die quotenstärkste Talkshow der Nation, und hält ein flammendes Palaver dafür, die AfD weiter zu normalisieren und ihnen mehr politische Ämter zu überlassen.
Wahnsinn. Aber der Typ ist scheint sich in den letzten Wochen und Monaten eh krass zu radikalisieren, erschreckend mit anzusehen.
Und das, obwohl die Öffentlich-Rechtlichen eigentlich in einer besseren Ausgangslage als die Privaten wären, gegen politische Missstände vorzugehen. Ist aber offenbar leider - genau wie beim Verfassungsschutz - nicht so wirklich auf der Agenda.
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Ich glaube die ehemalige mitgliedschaft fällt im vergleich zur organisierten massenermordung von sozialisten etwas in den hintergrund.
Wer also eine Ihnen nicht genehme Meinung vertritt verliert dann also seinen Job und sein Gehalt ?!
Persönliche Meinungen spielen hier denke ich keine wirkliche Rolle. Zum Schutz der Demokratie gehört maßgeblich die Förderung der internationalen Gemeinschaft (und damit ein Abbau des Nationalismus), der Schutz von Minderheiten und die Opposition gegen undemokratische Strukturen - sei es in der politischen Gegenwart oder in der eigenen Vergangenheit.
Im Sinne des Demokratieschutzes scheint es daher durchaus sinnvoll, Personen, die sich aktiv und öffentlich gegen diese Bestrebungen stellen, die Privilegien von Zuschauern und politischen Ämtern zu erschweren oder zu entziehen, oder nicht? Ansonsten würde sich die Demokratie ja irgendwann selbst abschaffen und der Demokratieschutz wäre gescheitert.H. war Mitglied im kommunistischen Soldatenrat. Wem das nicht ins Weltbild passt, wird das relativieren “war ja vorher” oder verschweigen. Zum Schutz der Demokratie müssen alle Fakten auf den Risch, nicht nur die, die den Linken gerade passen.
Geschichtsbewusstsein ist kein Trivia-Spiel. “H. war mal Mitglied im kommunistischen Soldatenrat” ist für das historische Verständnis der Person und des Nationalsozialismus genau so relevant wie Reinhard Heydrich’s Mathenote in der 3. Klasse 😉
Wer öffentlich über Adolf Hitler spricht und dabei nicht den Großteil der Zeit auf den Niedergang früher deutscher Demokratie und die anschließenden Gräuel der NS-Zeit redet, hat möglicherweise eine Agenda, die von Demokratieschutz und Geschichtsbewusstsein abweicht.
Weil er mal im kommunistischen Soldatenrat war, ist er nicht eigentlich ein Kommunist, weil das, was er als Nationalsozialist getan und gelebt hat, nix mit Kommunismus zu tun hatte. Das hat nix mit Weltbild zu tun.
Ich bin echt hin- und hergerissen bei der Thematik: Einerseits ist es natürlich so, dass jetzt 80 Jahre nach Kriegsende die Zeitzeugen aussterben. Es gibt im Endeffekt nur noch ein paar uralte Täter - wer 1945 dann 18 Jahre alt war und aktiv am Krieg teilgenommen hat, ist jetzt eben 98. Und mit dem Aussterben rückt der Nationalsozialismus automatisch aus dem Bereich der Zeitgeschichte, welche ja als Epoche, welche Zeitgenossen bewusst miterlebt haben, definiert ist. Und natürlich ändern sich dann auch die Debatten um Schuld, Mitschuld und Verantwortung, wenn eben der CDU-Bürgermeister vor Ort keine NSDAP-Vergangenheit mehr hat wie früher.
Aber: Das wäre eine ganz andere Debatte, wenn nicht gerade die modernen Nazis weltweit eine riesige Party feiern würden
Ja, is halt die Frage wie lange lang genug ist, dass sowas wie der Holocaust und der 2WK wirklich “Geschichte” sind. Ich glaube nicht, dass wir dem Punkt auch nur nahe sind und ihm auch nicht näher kommen, solange wir uns nicht gesellschaftlich auf ne Art entwickelt haben die sowas unmöglich macht (eg Star Trek level von Veränderung). Bloß weil davon keiner mehr lebt, bestreiten wir ja auch nicht die Kreuzzüge oder Hexenverbrennungen, obwohl beides furchtbare Verbrechen waren
Bloß weil davon keiner mehr lebt, bestreiten wir ja auch nicht die Kreuzzüge oder Hexenverbrennungen, obwohl beides furchtbare Verbrechen waren
Also sollte Deutschland dem Libanon Reparationen für die Kreuzzüge zahlen? Andersrum hatten wir das mit dem islamistischen Terror auch, also wiederholen kann sich soetwas auch.
Also sollte Deutschland dem Libanon Reparationen für die Kreuzzüge zahlen?
Wie kommst du denn im Kontext dieses Threads auf Reparationen? 🤨
Es geht doch um Sachen wie Israel zu helfen aus historischer Verantwortung wegen des Holocausts und ähnliches. Ist doch quasi Reparationen.
Es geht doch um Sachen wie Israel zu helfen aus historischer Verantwortung wegen des Holocausts und ähnliches. Ist doch quasi Reparationen.
Wenn das für dich mitschwingt, verstehe ich zumindest deinen Kommentar. Aber ich kann dir sagen, dass mir dieser Zusammenhang mit Erinnerungskultur und Geschichtsverständnis nicht im Traum eingefallen wäre 😅
Es gibt aktuell sehr konkrete und lautstarke Reparationsforderungen aus Namibia für den Völkermord 1906 an den Herero und Nama. Auch aus Polen und Griechenland kommen regelmäßig Forderungen nach Weltkriegsreparationen an Deutschland.
Zwei der Fragen im Artikel waren:
“Aufgrund der Verfolgung der Juden in der NS-Zeit hat Deutschland die Verpflichtung, für das Existenzrecht Israels einzutreten.”
und
“Wir Deutschen haben eine besondere Verantwortung für die Verteidigung der Ukraine, nicht zuletzt aufgrund der dort verübten Verbrechen im Zweiten Weltkrieg.”
Absolut, aber ich hätte in diesem Zusammenhang halt nie an “Reparationen” gedacht. Liefe bei mir eher unter “Wir haben ein besonderes Verständnis dafür, wie’s man’s falsch macht, also machen wir’s fortan richtig.” 😁
Letztere Auffassung hat auch den Vorteil, dass man nie auf den Gedanken “So, jetzt bin ich fertig” kommen kann.
Sich dem bewusst zu sein was man getan hat und es nicht wieder tun zu wollen sind wohl was anderes als dafür Reperationen zu zahlen, zumal Deutschland nun wirklich nicht rechtlich verantwortlich für die Taten des HRRs ist