In ihrer jetzigen Form: Religion, Musik, Kunst, Sport.
Möchte bei Sport vehement widersprechen und das sage ich als Couch potato. Meines Erachtens sollte Sport massiv reformiert und um mehr theoretische Parts erweitert werden, aber auf keinen Fall abgeschafft. Kunst und Musik könnte man zusammenlegen, finde ich aber auch beides wichtig. Religion gehört mMn in der jetzigen Form abgeschafft bzw. z.B. mit Ethik und SoWi zusammengelegt zu sowas wie “Gesellschaftswissenschaft”
Sport massiv reformiert
Deswegen steht da in ihrer JETZIGEN Form.
Bitte nicht noch mehr Theorie in Sport… das einzige Fach mit Bewegung soll doch bitte auch 90% Bewegung bieten. Den Theoriepart sollte man aber reformieren, da stimme ich zu.
Meines Erachtens sollte Sport massiv reformiert und um mehr theoretische Parts erweitert werden
So sieht es aus. Aber genau das passiert nicht. Die Jungs spielen Fußball, die Mädchen machen (Geräte-)Turnen, und wer nicht mitmacht bekommt eine 6. Das ist halt einfach der falsche Weg, Kindern Freude an Sport zu vermitteln.
Man sollte es durch “Ernährung und Bewegung” erweitern, und halt auch so Sachen wie (altersangemessene) Lebensmittelkunde anbieten, und generell einfach mehr “Draußenaktivitäten” machen, als bloß Fußball, Laufen, Turnen. Gibt ja genug Aktivitäten. Mountainbiken, Kletterpark, Schnitzeljagd. Eben einfach bewegen mit Spaß.
Und statt beim Fußball “der dicke ist Torwart” machen zu müssen, lass den Dicken halt ein bisschen Fahrrad fahren oder Rudern, wenn ihm das mehr Spaß macht (Geräte gibts dafür ja genügend).
Spaß an Bewegung zu vermitteln ist das eine (braucht mMn viel mehr Raum für individuelle Vorlieben), aber ich finde dass vor allem der theoretische Unterbau fehlt. Wie du richtig sagst, Ernährung sollte mit drin sein, auch Anatomie, wie funktioniert der Bewegungsapparat, warum brauche ich Muskeln, wie baue ich die auf, was ist schlecht für meinen Körper, etc. Wie soll ich Motivation für Sport aufbauen (wenn ich nicht mit intrinsischem Bewegungsdrang gesegnet bin oder aussehen will wie ein Gym Bro), wenn ich nicht weiß, warum er wichtig ist?
Bzgl der Bewertung von Leistungen verstehe ich überhaupt nicht, warum beim Sportunterricht nicht der einzige sinnvolle Maßstab angelegt wird, nämlich ob die individuelle Leistung verbessert wird. Bei uns wurden teilweise Noten für Ergebnisse auf einer absoluten Skala vergeben. Wie viel cooler wäre es wenn am Anfang eines Themenblocks ein Assessment der Leistung für jeden erfolgt (muss ja gar nicht öffentlich sein) und dann am Ende noch mal und die Note misst sich an der Verbesserung der Leistung. Das wäre motivierend, würde ein Verständnis für das Prinzip Training fördern und wäre viel viel fairer.
In ihrer jetzigen Form: (…)
Leider kann ich nicht noch unterstreichen.
Ja aber Sport muss halt nicht raus, sondern eigentlich im Gegenteil intensiver rein.
In seiner jetzigen Form ist das aber auch nur maximal kontraproduktiv, weil es den Leuten, die nicht von sich us schon Sport machen, durch den ständigen Leistungsdruck gründlich den Spass daran verdirbt.
Ich finde auch das Musik schnell überflüssig wird. Ja gut es wichtig sich auszuprobieren aber ich wusste ab der 5. Klasse das ich nicht musikalisch begabt bin. So durfte ich also immer weiter da sitzen und meine Zeit abwarten während die die wirklich was konnten dann später sogar noch in den Musik-LK verschwunden sind. Selbst unser Lehrer hatte eingesehen dass das keinen Sinn ergab.
Eine gewisse kulturelle Grundbildung ist für alle wichtig. Und das macht, zumindest nach meiner Erfahrung, der Musikunterricht sehr gut und damit nützlich, insbesondere im Vergleich zum Kunstunterricht. Bei uns wurde im Musikunterricht zwar auch auch gesungen und getrommelt, aber speziell in den höheren Stufen ging es auch immer mehr darum Musik aus allen Zeiten, von früher Kammermusik bis kontemporär, zu analysieren und zu diskutieren, sowie kritischer Auseinandersetzung mit Propagandamusik, insbesondere aus der Zeit des dritten Reichs.
Das ist etwas, das zum Beispiel im Kunstunterricht bei mir nie stattgefunden hat. Das war irgendwie immer nur eine Mal- und Zeichenstunde. Analysen oder kritische Auseinandersetzung in Hinblick auf Kultur und Propaganda fanden da eigentlich nur im Geschichtsunterricht statt.
Das alles ist natürlich nur meine Erfahrung. Abgesehen von meiner eigenen Schulzeit habe ich keinen weiteren echten Kontakt zu unserem Schulsystem. Kann von daher kann es natürlich gut sein, dass bei vielen der Musikunterricht komplett unnütz ist
Das mit Kunst war bei mir genau so. Nachdem ich es in der 8./9. Klasse abwählen konnte, hatte ich gehofft, dass es in der 10. mehr Theorie beinhaltet. Aber nein, quasi nichts. Musik war da immer sehr viel ausgewogener bei uns. In der Oberstufe hatten wir einen im Musikkurs, der konnte noch keine Noten lesen aber trotzdem hatte er Spaß und hat sich gut angestellt. In Kunst hatten die künstlerischen Schüler Spaß,der Rest hat sich gequält.
Ja, Musik könnte man unter “Kunst” einordnen. Sich überall gerne ausprobieren, aber vor allem einen Überblick vermitteln, über die ganze Bandbreite an Stilrichtungen und Formen.
Ja, eben das ist es halt. Eine gewisse musikalische Grundbildung ist schön. Wenn man schon mal von verschiedenen Taktarten gehört hat, ist eine Grundlage geschaffen. Auch sollte man vielleicht zumindest im Sinne des Grundwissens einige der wichtigsten Komponisten und deren Werke kennen. Aber bewertetes Vorsingen oder das zwangsweise erlernen eines Musikinstruments? Irgendwie passt das halt einfach nicht.
Einfach zusammenlegen.
Kunstturnen währen Kirchenlieder gesungen werden.
Turnen und Kirche kombinieren ist mir zu riskant. Das würde potenziell Pfarrer gefährlich nah an die Umkleidekabinen der Schüler:Innen bringen.
“Und führe uns nicht in Versuchung” denke ich mir da.
Pfarrer haben im Religionsunterricht nix zu suchen, die sind befangen.
Flacherdler unterrichten ja auch kein Erdkunde.
Ich bin nicht sicher, dass wir ein Fach “Informatik” brauchen wie informatiker sich das vorstellen.
Ich denke Kinder und Jugendliche müssen:
- lernen ihre Daten zu schützen und warum das wichtig ist, grundlegender Unterricht zu Benutzernamen und Passwörtern und wie man sie sicher verwahrt, warum das Internet nicht vergisst und wie man Datenschutzabfragen macht und Daten löschen lassen kann
- ist es kostenlos, dann bezahlst du mit deinen Daten
- lernen zu hinterfragen wie Informationen erstellt, verarbeitet und ihnen nahegebracht werden und wie man damit umgeht, also sich nicht überfrachten lässt, sich nicht einseitig beeinflussen lässt, wie man den Wahrheitsgehalt überprüft, wie Bilder Nachrichten machen und Inhalte verfälschen, wie Algorithmen sie einsortieren und katalogisieren …
- Handwerkszeug erlernen wie man mit Hass im Netz umgeht und nicht selber Täter wird, wie holt man sich Hilfe
- Mechanismen erkennen die sie finanziell manipulieren, zum Beispiel Microtransactionen, Lootboxen, ingame Währungen die die Ausgaben verschleiern…
- wie man Social Media richtig nutzt, ohne sich online angreifbar oder buchstäblich nackig zu machen, was ist überhaupt der Nutzen für einen persönlich, was für Schaden kann Social Media anrichten, wie wählt man aus was für einen passt, wie können einem Saufbilder bei der Jobsuche auf die Füße fallen, was kann ich nur über Social Media über eine Person herausfinden, Bilder und Daten von anderen darf man auch nicht einfach so verbreiten…
- Datensicherung, wie sicher sind meine Bilder in der Cloud, auf dem Handy, auf dem PC, wie sichere ich Dinge langanhaltend und ausfallgeschützt, wie erzeuge ich keine Datenfluten die ich garnicht mehr überschauen kann (meine Nichte mit 12 Jahren hat tausende von Bildern, keine Ordnung, sie könnte die genausogut löschen weil nie mehr jemand die anschaut und sie findet da nie wieder etwas Spezielles)
- DRM und was von den Dingen die ich digital kaufe gehört mir eigentlich und wie lange?
- Online-Betrüger und wie man den Betrug erkennt, Phishing und Hacking und was ist der Unterschied, warum so viele ihre Steam Accounts verlieren oder ihre Fortnite Accounts…
Ich könnte da noch Paragraphen dazu schreiben.
Klar ist es auch nett zu lernen wie man einen Roboter programmiert um mal in das Berufsfeld zu schnuppern, aber wir müssen die Kids fit machen für einen Alltag mit den Produkten der Informatik (und den Situationen in denen sie das Produkt werden) aus Nutzersicht bevor wir uns auf die andere Seite stellen und lernen wie man die Software und Hardware macht.
Das Fach müsste auch nicht unbedingt Informatik heißen, oder? “Digitale Medien” fände ich ansprechender
Ich sage seit Jahren wir brauchen ein Fach „Medienkompetenz“.
Wenn man versteht wie Computer funktionieren wird das Meiste von dem was du aufgelistet hast hinfällig bzw wird für die Studierenden ohne weiteres offensichtlich
Ich kann dir aus persönlicher Erfahrung sagen, dass selbst in den höheren Semestern 90% meiner Informatikkommilitonen bei solchen Dingen absolut inkompetent sind
Das sagt mehr über deren Fachkompetenz als über meine Aussage
WTF warum sollen die denn alle programmieren lernen? Ich meine kaum wer kann nen Dach decken und wir wohnen trotzdem alle in häusern…
Bringt denen halt digitale Informationsverarbeitung bei also Recherche Kommunikation Office und ganz Grundlegende Abläufe
Aus ganz ähnlichen Gründen wie denen zu säkularer Religionslehre. Damit sie Computer nicht wie Magie ansehen und auf jeden Unfug rein fallen der in der Industrie hoch gehyped wird.
Computer sind ein unglaublich wichtiger Teil der modernen Gesellschaft und ein Verständnis dafür wie sie grundsätzlich funktionieren ist nicht sehr stark ausgeprägt.
Informatik ist mehr als nur “programmieren”.
-
Auch Office bedienen, online Recherche, Medienkompetenz, … laufen unter (Schul) Informatik (so wie rechnen ja auch nicht wirklich Mathe ist)
-
Einfache Programmier Kenntnisse braucht man heute in mehr Studiengängen als man denkt, ich behaupte sogar in mehr als Kurvendiskussion (ohne auf die Frage “was kann weg” eingehen zu wollen)
Verrückt: kein einziger tatsächlicher Inhalt der Informatik fällt unter das Fach Informatik…
Übrigens: das, was man in der Schule im Informatikunterricht „lernt“, kann man in den meisten Studiengängen getrost ignorieren.
Verrückt: kein einziger tatsächlicher Inhalt der Informatik fällt unter das Fach Informatik…
So war das nicht gemeint. Siehe meinen zweiten Punkt, dass programmieren in vielen Studiengängen und Berufen wichtig ist.
Übrigens: das, was man in der Schule im Informatikunterricht „lernt“, kann man in den meisten Studiengängen getrost ignorieren.
Wir hatten in der Oberstufe auch so Sachen wie sortier Algorithmen, Turing Maschinen und so, in Referaten auch P=/=NP, kontextfreie Grammatik, … klar auf einem ganz anderen Niveau, aber das kannst du über jedes Fach sagen. Der Deutschunterricht der Mittelstufe hilft dir beim Germanistik Studium auch nicht.
Und spätestens im Berufsleben wird dir Office eine Hilfe sein. Ich hab erst spät Sachen wie SVERWEIS gelernt, manche können nicht mal mit Excel rechnen.
Wir hatten in der 5.-8. Klasse ein Fach namens ITG, Informationstechnischer Grundkurs. Da wurden Office und co. Gelehrt. Es gibt Länder in Deutschland, wo das nicht der Fall ist? Also wo Kinder in der Schule kein Fach haben, wo man sowas lernt?
Bei uns waren das einzelne Projekt Tage und zusätzlich im Kontext von anderen Fächern, aber kein eigenes Fach. Ist aber auch mehr als 10 Jahre her, ich glaub mittlerweile gibt es das als Fach, aber keine Ahnung
Das könnte meiner Meinung nach generell weg, vor allem so früh in der Schule. Bis du aus der Schule raus bist ist die Office-Oberfläche eh wieder 5 mal überarbeitet worden.
-
Deutsch, wo man einfach nur klassische Literatur, wie Faust oder Gedichte behandelt. 2h in der Woche gespaart
deleted by creator
Halte ich für nicht ganz richtig.
Bei Softwaresystemen hast du es mit komplexen, modularen Systemen um eine Grammatik zu tun. Jetzt rate mal, was bücher sind ;)
Ich bin selbst Softwareentwickler und ein Großteil meines Jobs besteht daraus, Aufbauten zu verstehen, zu vereinfachen und mit sich selbst in einem Kontext zu stellen, die andere geschrieben und geplant hatten. Würde ich nicht seit ich 10 bin ein Buch nach dem andern verschlingen, ich könnte diesen Teil meines Jobs nicht in der Qualität erfüllen wie ich es kann.
Ich möchte nicht behaupten dass Deutschunterricht immer gut ist, aber einen Faust oder einen Zauberlehrling zu erörtern ist nicht so weit weg vom Alltag in der Softwareentwicklung wie es dir scheint.
Ich finds wild, dass Bayern überlegt wird ausgerechnet Englisch für Informatik zu streichen xD
<So liebe Klasse, ich zeige euch jetzt wie man die Rauheits-Textur mit der Wiedergabe Kraftmaschine backt.>
<Ich sehe den Fehler. Schau in deinem Skript ob du den Wahrheitswert in deiner Wenn-Abfrage auch auf wahr setzt.>
<Du hast diesen Kodex-Block in deine Aufwachfunktion geschrieben. Für deine Anwendung solltest du es in “Aktualisieren” setzten.>
Schauder
Möglichst wenig Fremdsprachen, damit man sich nicht außerhalb des Systems informieren kann und dazu möglichst viel Indoktrinierung mit Religion. Erschreckend wie viele nicht merken in welche Richtung das geht. Besuch bei de Santis hat sich wohl gelohnt.
Ich finds wild, dass Bayern überlegt wird ausgerechnet Englisch für Informatik zu streichen xD
Da ist der heise Artikel komisch geschrieben. In Bayern wird überlegt den Englischunterricht in Grundschulen zu reduzieren und stattdessen mehr Deutsch und Mathe, weil weiterführende Schulen sagen, dass sie auf dem Grundschulenglisch nicht richtig aufbauen können.
Finde ich auch nicht richtig. Allerhöchstens Klasse 1-2 und ab 3 beginnt Englisch.
Da wäre dann doch der naheliegendste Schritt Deutsch in der Oberschule zu reduzieren. Ab der 7./8. Klasse hat man eh keine Grammatik mehr. Und vom Faust Lesen bekommt man auch keine bessere Ausdrucksweise sondern Migräne.
Ich hab tatsächlich den genau umgekehrten Eindruck: Erst nachdem Grammatik und Rechtschreibung kein Thema mehr waren, wurds doch erst spannend xDD
Wäre es da nicht naheliegend den Englischunterricht einfach besser zu gestalten? Das hat man im Bundesland in dem ich groß geworden bin mit Mathe auch gemacht. Da war bei mir noch das höchste der Gefühle Geometrie, und jetzt scheints ganz normal zu sein, auch schon mit Bruchrechnung anzufangen. Gerade bei Sprachen ist es doch super wertvoll so früh wie möglich anzufangen, und in der Grundschule hat man ja noch die Möglichkeit das recht spielerisch zu gestalten
Wenn ich mich an meinen Englischunterricht in der Grundschule erinnere war der vielleicht etwas zu spielerisch gestaltet, über’s Niveau von “Simon says” ging das nicht wirklich hinaus, aber ich bin keine Pädagoge.
Irgendwo müssen ja neue Heiseredakteure und ich_iel-Scheißepfostierer herkommen.
2 und 3 sind leider Realität.
1 auch.
Ich kann’s schon verstehen, die Bayern haben schließlich als erste Fremdsprache schon Deutsch, das ist nicht einfach zu lernen
Ein spezieller Tag im Jahr um Interesse zu wecken. Dafür abschaffen: Bundesjugendspiele.
Wie wäre es denn wenn man das als alternative zu einer zweiten Fremdsprache anbieten würde? Ich hatte Latein. Ich kann kein Latein. Ich glaube viele würden sich da eher aufgehoben fühlen als mit französisch, Latein, spanisch usw.
Latein habe ich auch nie kapiert. Man sagt, dann fällt das Lernen von Romanischen Sprachen leichter. Warum dann nicht gleich eine lebende Romanische Sprache? Französisch fällt einem auch dann leichter wenn man z.B. Italienisch kann. Da braucht’s kein Latein.
Ich habe durch Latein schon gelernt, dass da verdammt viele Worte in alle romanischen Sprachen übernommen wurden und ich dadurch ein bestimmtes Grundverständnis für diese Sprachen habe:
Nahezu alle Verben, die im deutschen auf -ieren enden zB (kommunizieren: communicate in englisch, comunicare in italienisch, communiquer in französisch, usw.)
Zusätzlich hat es der deutschen Grammatik gut getan und man bekommt gleichzeitig noch Philosophie und Geschichtsunterricht. Latein hat mir auf jeden Fall mehr gebracht, wenn ich das mit den Französisch Leuten vergleiche, die heute kein Wort mehr davon sprechen.Liegt da aber bestimmt auxh viel am Lehrer und der Unterrichtsgestaltung.
Alles im deutschen Schulsystem hängt an individuellen Lehrern. Das System selbst ist Mist, schon alleine, weil es keinerlei wirksame Qualitätssicherung für sein eigenes Personal hat, zum Anderen, weil da seit Jahrzehnten nur Mangelverwaltung getrieben wird und man sich an sinnlosen Formalien aufreibt.
Naja, ich hatte in der Schule Französisch und Englisch und auch wenn ich ersteres nicht mehr ganz so gut beherrsche ist es nicht gerade blöd gewesen, dass ich das mal gelernt hab. Gerade wenn ich mein Wissen wieder etwas auffrischen will, kommt das Erlernte wieder schnell zurück ins Gedächtnis.
Eher kann man finde ich Religion abspecken. Von diesem Fach habe ich tatsächlich absolut gar nichts mitgenommen. Kunst und Musik waren meines Erachtens auch mehr lästig als lehrreich.
Englisch ist ja die erste Fremdsprache, an die gehe ich ja nicht dran. Und man kann ja trotzdem noch französisch usw. wählen aber man kann dann stattdessen auch Informatik wählen
Englisch ist ja die erste Fremdsprache
Nicht überall
Meine war Latein.
Ja? Wo denn :0 Davon habe ich ja noch nie gehört
Das hilft nicht. Viele Eltern werden Kindern davon abraten dort Informatik zu wählen und lieber etwas „richtiges“ zu lernen.
In dem alter sollten Kinder schon selbst entscheiden können. Und da das in Zukunft erst kommen könnte, würden Eltern (wie bspw. Ich) mein Kind das durchaus erlauben.
Das benachteiligt die Schüler, die einfach dumme Arschlocheltern haben, die meinen, sie zu irgendeinem Fach zwingen zu müssen.
Okay aber das kannst du dann doch auch über alle anderen Wahlfächer sagen 😅
Ja, aber vor dem Hintergrund, dass IT-Grundkenntnisse inzwischen wichtig für das tägliche Leben sind, kann man die Vermittlung eben dieser Kenntnisse nicht zum Wahlfach machen. Gerade nicht in einer Gesellschaft, die von IT-Analphabeten geprägt ist, die auch noch stolz darauf sind…
Fand Französisch scheiße, kann auch kein Latein mehr. Sinnloseste Sprache die man lernen kann, dabei ist
- Gebährdensprache
- Arabisch, Russisch, Basics.
So viel sinnvoller.
Ein weiteres Thema, das dringend notwendig wäre, wenn vielleicht auch nicht als eigenes Fach, ist wissenschaftliches Arbeiten. Jeder, auch die, die selber nicht wissenschaftlich arbeiten, sollten zumindest die Grundlagen davon verstehen. Also: wie werden Hypothesen aufgestellt und getestet, das Prinzip der Falsifizierbarkeit, Fehler erster und zweiter Art, Konfidenz und so weiter. Diese Grundlagen helfen gewaltig um zu differenzieren, was wissenschaftlich fundiert und was geschwurbelt ist.
Das ganze könnte ins Kurrikulum der bestehenden naturwissenschaftlichen Fächer und Mathe eingegliedert werden. Nach meiner Erfahrung wird das ganze nur indirekt im Rahmen der Stochastik in Mathe beleuchtet. Die aber, die sich mit der Mathematik ohnehin schwer tun, werden daraus sicher nicht die Implikationen für das wissenschaftliche Arbeiten lernen. Dabei ist es absolut möglich, die reinen Konzepte auch ohne die exakte Mathematik zu vermitteln.
Allein schon ein How-To für Recherche und wie man bs von seriösen Quellen unterscheidet.
Einmal das und auch die ganzen logischen Fehlschlüsse sollten definitiv irgendwo in der Schule besprochen werden.
Ja aber nein. Das ganze muss SEEHR anwendungsbezogen sein. Nix von wegen “wir sind auf einem Gymnasium da berechnet man p Werte”.
Scheiß auf p-Wert, das muss praktisch in die Köpfe.
Als Informatiker halte ich das Pflichtfach Informatik mit den mir bisher bekannten Inhalten für eine unglaublich dumme Idee.
Informatik ist Automatentheorie und hat mit der Nutzung eines Computers erst mal nur wenig zu tun. Die Schüler bekommen ein Fach namens Informatik, weil die Industrie neue Arbeitsdrohnen braucht. Informatiker werden sie davon aber noch längst nicht. Sie lernen dort, nützlich zu sein, aber sie lernen dort nichts Nützliches.
Ah, Neoliberalismus.
oh ja absolut dies.
ich hab auch schon oft versucht dieses sentiment klar zu machen: informatik ist nicht “wie benutze ich einen computer”. das wäre, etwas überspitzt, wie ingeneurswissenschaften im vergleich zu autofahren.
obwohl wir tatsächlich “richtige” theorie über algorithmen und so dann gelernt haben, fing das erste semester bei mir in der schule (keine ahnung 7te oder 8te klasse, bin 2013er abi jahrgang) an mit “ok erst word und powerpoint lernen, und dann, aber ganz vorsichtig weil das ist voll kompliziert, excel, für die fortgeschrittenen unter euch”. das hatte mich damals schon aufgeregt, obwohl ich noch garkeine erfahrung mit informatik so richtig hatte, wusste ich, dass das eigentlich nicht sinn der sache sein sollte.
ich hätte es am geilsten gefunden wenn die uns alle vor ne konsole gesetzt hätten und wir so alles gelernt hätten. wir hatten zwar basic gelernt, was mit bock gemacht hatte, aber dann sind wir relativ schnell zur bunticlicki-hölle namens borland delphi gewechselt. wer isr auf diese grandios dumme idee gekommen? besonders geil weil wenn man damit zuhause spielen wollte musste man sich ne lizenz von der schule iwie holen und als ob da jemand außer den strebern wie mir (der sich auch noch nen windows emulator für macos geholt hatte) bock drauf hatte.
das sollten zwei verschiedene kurse sein: computerkunde und informatik.
btw ersteres ist schon iwie wichtig: anscheinend durch das ganze smartphone und app ökosystem verstehen kinder heutzutage angeblich nicht das konzept von ineinandergeschachtelten ordnern/verzeichnissen und wie daten auf einem computer konzeptionell strukturiert sind. oder dass google nicht “das internet” ist sondern eine suchmaschine. und so viele andere ähnliche sachen die ich natürlich den kindern nicht übel nehmen kann…
Nun, Delphi (also Object Pascal, das gibt’s mittlerweile auch gratis; entweder die “Community Edition”, die kaum weniger kann als das “große” Delphi, oder direkt Free Pascal mit Lazarus als IDE) ist schon keine schlechte Wahl, um Programmieren zu lernen. Eine außerordentlich blöde Angewohnheit von Lehrern ist es aber tatsächlich, dass sie davon ausgehen, dass Schüler zu Hause gar keinen Bock auf Computer haben und man ihnen darum eklig teure Software als “das nehmt ihr jetzt gefälligst alle” präsentieren darf.
+1 für die zwei verschiedenen Kurse übrigens.
Einen Computer bedienen können ist nicht nützlich?
Hat wenig mit Informatik zu tun.
Das ist es ja, genau das lernt man vielfach eben nicht
Einen Computer kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit jeder Vorschüler besser als die meisten Informatiklehrer bedienen. Mit Informatik hat das aber nichts zu tun.
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit trifft das leider in den Generationen seit dem iPhone nicht (mehr) zu.
Auch wahr. Mist.
Natürlich ist es nützlich. Aber Informatik ist zu Computer-Benutzen was Maschinenbau zu Autofahren ist.
Ich verstehe es auch nicht. Was soll deiner Meinung nach Unterrichtsinhalt sein?
Medienkompetenz, theoretische Informatik, technische Informatik, angewandte Informatik?
Alles theoretisch oder eher hands-on?
Programmieren mit Scratch.
Informatik ist einfach ein schlecht gewählter Name. Auch abseits von wirtschaftlicher Verwertbarkeit sind inzwischen Grundkenntnisse im Umgang mit IT-Systemen eine wichtige Kulturtechnik geworden, denn entsprechende Systeme sind inzwischen überall und Leute schaden ständig durch falschen Umgang damit anderen und sich selbst.
Die “wirstschaftsfreundliche” MS-Office Anwenderschulung, aus der der typische “Informatik”-Unterricht besteht ist, natürlich auch in der Hinsicht Blödsinn, denn der vermittelt nur den Umgang mit einem spezifischen Anwendungspaket, ohne wirklich Grundfertigkeiten im Umgang mit Computersystemen im Allgemeinen zu vermitteln. Bediendeppen, die schon damit überfordert sind, wenn ein Button in der neuen Version einer Anwendungssoftware plötzlich eine andere Farbe hat, nützen letztendlich nicht mal der Wirtschaft™.
An unserer NRW-Schule programmieren sie in Klasse 5/6 mit Scratch und setzen sich u.a. mit Kryptographie auseinander. Im Diff-Kurs und im Feldversuch Sek I erlernen sie Python und programmieren damit Sensoren und Roboter, in der Oberstufe geht es breit mit Objektorientierung, Netzwerken, Suchen und Sortieren, Datenstrukturen, Automaten, etc. weiter.
Wir sind auch über Medienbildung à la „bisschen Office“ deutlich hinaus.
Was fehlt Dir genau?
Programmieren in Python ist angewandte Informatik, aber das bringt halt nur was, wenn man vorher etwas gelernt hat, das man anwenden kann. Da ist dieser schmale Grat zwischen „etwas können“ und „etwas verstehen“. Letzteres ist Aufgabe von Schulen, Ersteres nicht. Ich gebe aber zu, das klingt nicht so übel wie ich dachte.
(Persönlich finde ich Python schlimm, sie hätten Pascal als Lehrsprache behalten sollen. Aber das ist natürlich nicht das Thema. ;-))
Man könnte viele Fächer kombinieren. Religion ist teils Literatur, teils Philosophie. Chemie ist im Grunde Physik im subatomaren Bereich. Informatik lässt sich so auch in etliche Fächer integrieren.
“Bildung” ist ein Gesamtkunstwerk, in dem alle Teile ineinandergreifen.
Bevor man in Chemie auf die Physik eingeht, sollte man erstmal 4 Jahre Chemieunterricht gehabt haben. Und auch dann ist der physikalische Teil in Chemie in der Oberstufe noch sehr rudimentär.
Bis auf das Konzept von positiven und negativen Ladungen wirst du mit Schulphysik in der Chemie auch nicht weit kommen.
Mein Chemielehrer pflegte zu sagen: Chemie ist es, wenn’s knallt und stinkt, Physik ist es, wenn’s runterfällt. Das hat mir an Grundwissen für mein Leben bisher eigentlich auch gereicht.
Warum sollte man erstmal 4 Jahre Chemieunterricht haben? Man kann doch auch mit der Physik vom ganzen anfangen. Dann hast du zum Beispiel Ladungen, die du danach im Physikunterricht von einer anderen Seite beleuchten kannst. Und Biologie (Sinnesorgane und Nerven: Chemie ist wenn’s knallt und stinkt! Auch nur Physik bzw. Chemie, diesmal im Körper) kann man auch gleich mit einbauen.
Ein Problem ist wohl derzeit die Lehrerausbildung, denn man braucht eigentlich “Universalgelehrte” dafür. Und man kann sich wohl leicht verzetteln wenn man nebenbei noch auf Farben in der Kunst und deren Einfluss auf die Psyche eingeht… alles hängt mit allem zusammen.
Ich meine, bevor Physik in der Chemie eine größere Rolle spielt, hat man erstmal 4 Jahre Chemieunterrichts. Man fängt erstmal an damit, dass es Moleküle gibt, dass es Reaktionen gibt, usw. Da spielen Atommodelle und Ladungen schon eine Rolle, aber wirklich “physikalisch” wird es erst mit Orbitalen, die man in der Oberstufe behandelt. Aber auch da ist man kaum damit beschäftigt, sich näher mit den Orbitalen und wie sie ihre Form bekommen, zu beschäftigen. Das ist dan Thema für das Studium. Nicht zuletzt ist physikalische Chemie ein eigene Fachrichtung der Chemie.
Auch mit dem Beispiel der Biologie. Bis man überhaupt zum Thema Nerven kommt, hat man erstmal Jahre, in denen man den grundlegenden Aufbau von verschiedenen Lebewesen, ihre Lebens- und Verhaltensweisen lernen muss. Bis man zu so Themen wie Zitronensäurezyklus kommt, ist man auch in der 10. Klasse oder Oberstufe, wenn es überhaupt drankommt. DNA und RNA kommen in Bio meistens dran, aber da sind das dann bunte Pfeile und Gegenstücke. Die chemische Struktur ist einfach viel zu komplex und für die zu vermittelenen Konzepte auch nicht so viel lehrreicher.
Deswegen haben wir die fachliche Trennung. Die überfachlichen Zusammenhänge sollten natürlich erwähnt werden, aber im Schulstoff gibt es nur wenige Fälle, wo man diese tiefergehend betrachten kann.
Vielleicht als Metapher: Bevor du mit Anlauf ins Wasser springen kannst, musst du erstmal Laufen und Schwimmen lernen.
Chemie ist im Grunde Physik im subatomaren Bereich
Verwirrte Physikergeräusche
Kunst und Musik zusammenlegen. Erstes Jahr beides, ausprobieren und dann wählen können, ob man eher Kunst oder Musik machen möchte, also als Wahlpflichtfach. Sport würde ich nicht abschaffen, es könnte aber ebenfalls optimiert werden, indem Ausdauer- & Kraftsport angeboten wird oder Mannschaftssport. Hätte ich schon immer besser gefunden, als zum Fußballspiel gezwungen zu werden. Da hätte ich lieber gejoggt oder Weitsprung geübt. Sollte aber durchaus bleiben, da es sonst Familien gibt, wie meine, die dafür sorgen das ein Kind ohne Sportunterricht gar nicht erst auf die Idee kommt sich mal zu bewegen.
Religion würde ich gegen Ethikunterricht austauschen, dessen Sinn es ist alle Religionen, Glaubensrichtungen und Soziale Themen anzusprechen, davon würden alle profitieren. In späteren Jahrgängen gibt es dann kaum noch religiöse Inhalte, außer wenn sie auf soziale Spannungen und Unterschiede aufbauen. Unser Ethiklehrer hat das damals super hinbekommen und der Unterricht war extrem spannend. Jeder hat etwas dabei gelernt und man hat oft seinen eigenen Horizont erweitern müssen. Das können einem nicht einmal Eltern beibringen, die oft in ihren Ansichten sehr einseitig sind.
Was wäre mit Kunst und Musik frei von Leistungszwang?
Ich glaube Kunst und Musik sind extrem wichtig für Selbstvertrauen, soziale Entwicklung etc.
Kinder die im Sport nicht mitkommen können hier gut sein.
Anstatt Kunst und Musik wäre ein Mischfach gar nicht so übel… sowas wie Kreatives Arbeiten. Später sollte man sich auf jeden Fall spezialisieren können.
Beim Sport ist die Mischung egtl sinnvoll, weil man im Teamsport lernt, dass man nicht immer egoistisch sein und nur als Team gewinnen kann. Also hat durchaus nen wichtigen pädagogischen Hintergrund.
Und warum aus Religion nicht gleich einfach Philosophie machen?
Naja, das Sport pädagogisch sinnvoll gelehrt wird, wage ich zu bezweifeln. Bei uns gab es immer nur vergleichenden Sport (Weitsprung, Fussball etc.) Wo am Ende nur die Sportlich begabten gute Noten kriegten. Das hat extrem demotiviert, und der Einsatz selbst hat nicht gezählt. Das das dann abseits von der Notenvergabe wenig bringt, ist selbsterklärend.
Sport sollte klar beibehalten werden, aber mMn eher als Motivierende Lehre, d.h. wer keinen Eigenantrieb zeigt, erhält schlechtere Noten.
Dass ich als Lauch (mit aktivität im Schwimmverein) wegen angeschlagener Lunge (nein, kein asthma o.ä., nur schlechte Konstitution) deshalb beinahe aus der Oberstufe gefallen wäre, regt mich immer noch auf.
Achso bei der Benotung bist du natürlich an die Willkür der Lehrperson gebunden. Soweit ich mich erinnern kann, gab es bei uns aber wirklich auch Noten auf soziale Spielweise etc bei den Teamsportarten.
Generell sollten aber gerade bei den Individualleistungen auf vorherige Resultate Rücksicht genommen werden, dass individuelle Verbesserungen besser gewürdigt werden.
Aber bei mir ist die Schule auch schon etwas her mittlerweile, ka wie das zzt gemacht wird.
Ich wäre ja dafür, dass wir Religion eliminieren.
Das steht dann jedem in seiner Freizeit weiterhin offen, aber nicht als Teil des Bildungssystems.
Dümmste Idee ITT. Wenn überhaupt gehört das Fach ausgebaut, ich bin zwar auch nicht religiös, aber die Alternative ist dass der Staat komplett das Feld den privaten, oft von fremd- bzw. Feindstaaten finanzierten religiösen Organisationen überlässt (gutes Beispiel: die Türkei und deren Finanzierung und Einflussnahme auf den deutschen islamverband).
Säkularer Religionsunterricht ist vermutlich auch das einzige Szenario in welchem fremd sozialisierte Einwanderer mit dem Konzept von religiösem Pluralismus, und generell anderen Religionen in Kontakt kommen.
Für die Religiösen durchaus wichtig, aber ich sehe nicht wieso sich Religionslose den Inhalt irgendwelcher Märchenbücher geben müssen. Wenn Philosophie als gleichberechtigte Alternative angeboten wird ja, aber nicht mit Religionsunterricht als default aus dem man nur schwer raus kommt.
Weil es wichtig ist zu verstehen, wie Religionen funktionieren, worauf sie aufbauen und wie die Gläubigen gewisser Religionen leben. Gerade um die Schüler und Schülerinnen auch in Richtung Sekten zu sensibilisieren. Philosophie oder Ethik wäre dafür aber der bessere Ort.
Im deutschen konfessionellen Religionsunterricht lernt man aber nicht, wie Religionen funktionieren, sondern, was eine willkürlich herausgepickte Religion von einem will, das man denkt.
Dann hatten wir anderen Religionsunterricht, weil wir durchaus in den späteren Jahrgängen auch über andere Religionen gesprochen haben. Und die religionskritische Perspektive kam von ausreichend Schülern selbst (die Religion für die einfacheren Noten belegt hatten).
in den späteren Jahrgängen
Und in den früheren Jahrgängen? Da war das wahrscheinlich Indoktrination in der jeweiligen Religion.
Keine Ahnung, was in den höheren Jahrgängen passiert ist, ich hab Religion abgewählt, so früh es gin, weil ich keinen Bock mehr hatte, mir von irgendwelchen Pfaffen irgendwelche Märchen erzählen zu lassen und schlechte Noten zu kassieren, wenn ich mich erdreistet habem raushängen zu lassen, dass ich den Müll nicht glaube.
Man lernt doch auch den Inhalt anderer Märchenbücher, wie Grimm, Asterix, Hauff, 1001 Nacht, Lucky Luke usw. In diesem Kontext würde ich Koran und Bibel einordnen.
Der einzige Unterschied ist, dass die anderen Märchenbücher harmlose Unterhaltung sind, während die religiösen Märchenbücher von vielen Leuten für bare Münze (und gerne als Anlass für alle Arten von Mord, Totschlag und allerlei Grausamkeiten) genommen werden.
Lucky Luke hat mir gesagt ich soll alle Ungläubigen töten
Aber Scherz beiseite es sollte einfach neutralen Ethik Unterricht geben, der Religionen und philosophische Strömungen behandelt. Gibt es ja in einigen Bundesländern, aber weil Föderalismus dumm ist haben wir 16 verschiedene Bildungssysteme in Deutschland.
Religionsunterricht in der Schule ist meistens nicht säkular.
Und Deutsche die glauben, sie hätten irgendeine Kompetenz von Wissen über Religion und Umgang mit anderen Religionen und Pluralismus ist historisch wie aktuell nicht begründbar. Pogrome gegen Juden hatten im christlichen Europa schon vor den Nazis eine tausendjährige Tradition.
Währenddessen ist der Islam, auf den du vermutlich abzielst, explizit darin Christen und Juden zu akzeptieren. Ebenso bezieht sich der Koran explizit auch auf die meisten Propheten des alten Testaments und auf Jesus. Viele Stellen sind eine Auseinandersetzung damit, was von den Worten der Propheten vor Mohammed noch in den Schriften überdauert hat und was durch die Menschen verfälscht wurde.
Jedes muslimische Kind, dass den Koran gelesen hat, weiß mehr über das Judentum und das Christentum, als es viele selbstbezeichnete Christen in Deutschland tun.
Hat schon eine sehr überhebliche Note dieser Kommentar. Als könnte man nur in Deutschland „richtig“ lernen. Vor allem, als würde man z.B. in Syrien oder Indien nicht mit anderen Religionen als der eigenen in Kontakt kommen.
Hierzu fällt mir nur ein alter Zeit-Artikel über Verhörtechniken von deutschen Kriegsgefangenen im 1. & 2. Weltkrieg ein (https://archive.is/ICmtL):
Menschen wollten immer zeigen, wie viel sie wüssten, schrieb Griffith. Für Deutsche gelte das besonders. Sie hätten einen schoolteacher urge, einen Lehrer-Impuls. “Deutsche Kriegsgefangene werden versuchen, uns zu belehren”, so Griffith. Man solle beim Verhör die Rolle des dummen Schülers spielen.
Lasse ich mal so stehen.
Ich brauche mich nur an meinen eigenen Religionsunterricht zu erinnern um zu wissen dass das so definitiv nicht der Fall ist. Klar gibt’s hier und da “aufgeklärte” Immigranten (und auch biodeutsche) welche nicht viel neues lernen vom kleinen Blick über den Tellerrand.
Die meisten kennen aber, meiner Erfahrung nach, die Weltanschauung ihrer Eltern und dann ist Schluss. Wenn diese dann konservativ-religiös ist, haben wir Mitbürger welche ganz massiv von der zusätzlichen demokratischen Sozialisierung profitieren könnten.
Ich erinnere mich dazu nur an meine Mitschüler an der BBS damals, welche ihre ekelhaften Ansichten gut versteckt haben bis es dann an die Diskussion des Judentums ging, deutsche Nazis hätten sich geschämt für die Sätze die ich da von Muslimen gehört habe.
Was dein Verweis auf nazi Verhöre mit der Sache zu tun hat ist mir jedoch nicht ganz klar, ist es dir zu anmaßend dass ich hier lebende Menschen mit den hier relevanten Werten sozialisiert wissen möchte?
In der aktuellen Form gehört der Religionsunterricht auf jeden Fall abgeschafft. Stand jetzt sind die Lehrer oft ja sogar gleichzeitig noch irgendwelche Pfarrer. Das Loch sollte man dann aber, ähnlich zu Deinem Vorschlag, durch einen allgemeinen konfessionsunabhängigen Religions- und Ethikunterricht ersetzt werden, in dem einfach allgemein verschiedene Weltreligionen, Philosophien und Ethikvorstellungen die irgendwo verbreitet sind diskutiert weden
Hatte in den Niederlanden keinen Religionsunterricht. Und das bei ner klasse mit weit über nem Dutzend Nationalitäten. Alle kamen super miteinander aus. Allerdings würde ich es bevorzugen, wenn wir Ethik als Fach etablieren, wo dann wirklich alles erklärt wird und zwar ohne Gewichtung. Religionsunterricht ist per Vertrag schon sehr christlich geprägt und alles andere als unvoreingenommen.
Werte und Normen ist religionsuntericjt.
Ja, aber die Werte und Normen die Religion vermittelt wollen wir nicht.
Weder brauchen wir Propheten die Neunjährige heiraten noch solche die Gott Bären auf Kinder hetzen lassen. Es braucht kein “Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.” (Matt. 10:34) in unserer Gesellschaft.
Da sind mir ja selbst Hegel und Kant lieber.
Man lernt doch aber auch, dass die böse Hexe Kinder mästet und im Ofen brät. Ist doch mindestens genau so grausam.
Das habe ich nie in der Schule gehabt, Grimms Märchen gab’s nur daheim. Und die sind auch noch ganz klar als Märchen betitelt und nicht als “Die Wahrheitᵗᵐ”
Als Wahrheit darf man natürlich kein Märchen verkaufen. Deshalb alle zusammen in Literatur behandeln. Oder in Kunst. Kann man mit Musik verbinden (“Die Schöpfung”, “Romeo und Julia” und “Der Nussknacker”) oder mit Malerei und Comics.
Solche Geschichten werden aber ausdrücklich zur Unterhaltung erzählt und alle Beteiligten wissen, dass es die Hexe nicht wirklich gibt. Religionen erzählen solchen Mumpitz und behaupten, der wäre echt. Noch schlimmer: Sie bauen ein ganzes Wertesystem auf diesem ausgedachten Mumpitz auf.
Da kann man vielleicht sehr schön herausarbeiten, wie sich Märchen zu Wertesystemen “aufblähen” lassen. Wo ist die Grenze zwischen Treckies, Cosplay und “Religion”? Was ist noch Starkult, und ab wann wird’s gefährlich und manipulativ?
Zeigen nicht gerade deine selektiven Zitate, warum es wichtig ist, über Religionen zu lernen, auch wenn man sie nicht praktiziert?
Da du sagst, Kant sei dir lieber, müsstest du dann Kant auch daran messen, dass er ein Antisemit und Rassist war, dessen Worte von den Nazis genutzt wurden, um ihre genozidäre Rassenideologie zu rechtfertigen.
Anders als bei Torah, Bibel und Koran muss man sich bei Kant auch nicht die Frage stellen, ob man den historischen Kontext vernünftigt eingeordnet hat.
Unpopuläre Meinung:
Religionslehre gehört in einem demokratischen Staat mit Religionsfreiheit zu den wichtigen Aufgaben der allgemeinen Schulbildung, damit eben nicht allein die organisierten Religionsgemeinschaften die alleinige Deutungshoheit im Leben religiöser Mitbürger haben. Dazu braucht es säkulare, staatlich und eben nicht von den Religionsgemeinschaften selbst ausgebildete Religionslehrer und ein fachwissenschaftlich erarbeitetes Curriculum, das alle großen (sprich: im Staatsvolk hinreichend häufig abgebildeten) Religionen nebeneinander gleich behandelt. Überkommen hingegen ist ein konfessionsgebundener Reli-Unterricht, wie er bisher bestand.
Ich finde das Argument gut, aber braucht es dafür wirklich die Zeit, die bisher dafür aufgewendet wird?
Angenommen, es sind 12 Schuljahre und Religion hat man erst ab der 3. Klasse…
Das sind dann 10 Schuljahre. 2x45 Minuten pro Woche. Durch Ferien und Feiertage kommen sagen wir mal grob 40 Wochen Schule zusammen. 40x2x45 = 3.600 Minuten pro Jahr, also 36.000 Minuten in 10 Jahren, also 600 Stunden (bzw. 800 45-Minuten-Schulstunden).
Gerade in den hohen Jahrgängen bestand bei mir der Religionsunterricht vor allem darin, Wissen aufzubauen, das ich dann nach dem Abschluss werwerfen konnte. Ich lernte Zeug, von dem ich beim Lernen zu 100% wusste, dass ich es nie wieder brauchen werde.
Warum gibt es eigentlich kein Pflichtfach “Demokratie” in unserem demokratischen Staat, damit man die Deutungshoheit darüber nicht irgendwelchen Extremisten überlässt?
Zumindest in BW existiert das Fach “Demokratie”, heißt hier aber Gemeinschaftskunde und enthält neben politischer Bildung auch ein Teil Wirtschaft.
Und das hoch rechnen des Religionsunterrichts, echt jetzt? Wenn man realistisch etwas rüber bringen will ist eine doppelstunde notwendig und ein Thema eines großes Teilgebiets finde ich nicht übertrieben.
Auch ich musste unter schlechten Religionslehrern leiden, hatte aber auch gute und guter Religionsunterricht kann Kontext zu Themen bieten die man sonst nie mitbekommen hätte, aber trotzdem für das Allgemeinwissen und für das Verständnis der Welt sinnvoll sind. Die 10 Gebote in der richtigen Reihenfolge runterbeten gehört nicht dazu, woher der Hass auf Juden kommt aber schon.
Ich würde dir auf jeden Fall recht geben, dass eine Einzelstunde pro Woche praktisch nicht wirklich nutzbar ist. Wenn man den Religionsunterricht kürzen will, dann würde sich vielleicht eher die Frage stellen, ob man das Fach durchgehend braucht. Man könnte ja z.B. 1-3 Jahre in der Mitte herausnehmen und sagen in der Grundschule gibt es das Allgemeinwissen (Bibelgeschichten, Feste etc) und später gibt es dann nocheinmal einen Block mit kritischerer Auseinandersetzung für alle die das wollen.
Für mich als Agnostiker ist das beste Argument für den Religionsunterricht, dass die Alternative private Religionslehre ist, bei der man sehrviel weniger Übersicht hätte, was denn genau gelehrt wird.
Und du hast recht, dass guter Religionsunterricht definitiv eine Bereicherung sein kann, aber ich würde zumindest die Frage in den Raum stellen ob es dafür halt die Religion braucht. Oder ob man ähnliches Allgemeinwissen und Weltverständnis nicht auch in anderer Form vermitteln könnte.
Ja, ich rechne das hoch.
Es gab bei uns in 12 Jahren vielleicht 2 pro familia-Tage. Man lernte, dass LGBT existiert und dass es daran nichts auszusetzen gibt. Man konnte “unangenehme” Fragen stellen. Bin froh, dass es das gab. Das sind 6 Stunden insgesamt gewesen.
Es gab in 12 Jahren kein Fach “Demokratie”, das Leute auf sowas wie die AfD vorbereitet hätte. Cool, dass man mich nebenbei darauf vorbereitet hat, nicht auf religiöse Hassprediger reinzufallen. Wenn das doch auch für politische Hassprediger gegolten hätte…
Wenn ich das jetzt 600 Stunden gegenüber stelle…
Vielleicht sollte ein Fach Gemeinschafskunde all das obige tun + Religionen allgemein erklären…
Reli bestand bei mir daraus, defizite zu sammeln. Keine Sau interessiert’s und noch weniger brauchen das ‘Wissen’, welches nach der 8. Klasse vermittelt wird.
Religionsunterricht im Sinne von unvoreingenommener neutraler Aufklärung über Religion, nicht, wie üblicherweise an deutschen Schulen praktiziert, als Indoktrination durch Personal oder Anhänger einer großen Religionsgemeinschaft, wie Du richtig bemerkt hast.
Für so ein Randthema ist aber eigentlich kein eigenes Fach notwendig, das kann und sollte durchaus im Kontext anderer Fächer behandelt werden. (Geschichte, Gemeinschaftskunde, Philosophie/Ethik)
Man könnte auch ethik unterrichten, in der grundschule. Reicht dann auch.
Unser “Ethik”-Unterricht in der Oberschule bestand darin schlechte Noten zu kassieren, wenn man der Meinung des Lehrers widersprochen hat und wenn man weiter dachte als es im Arbeitsblatt stand.
Z.B. hatten wir mal die Aufgabe drei Dinge zu benennen, die für uns Luxus sind und warum sie zu einem guten Leben nicht wichtig wäre. Ein paar Mitschüler und ich haben Macht aufgeschrieben. Das gab dann Punktabzug, weil es ja kein “Ding” im Sinne von einem materiallen Gegenstand war. Die richtige Antwort wäre Porsche, Pool und Villa gewesen.
Ich weiß nicht, ob sich seitdem der Lehrplan verbessert hat, aber bei uns wurde Ethikunterricht so verstanden, das eigenständiges Denken und das erforschen von Themen durch Diskussion und Fragestellung abtrainiert wurde. Es gab die “wahre” Meinung im Lehrbuch und des Lehrers und wer diese nicht teilte wurde bestraft.
Sorry, aber du hattest einfach nur einen schlechten Lehrer. Solche hatte ich auch in Deutsch, Mathe, Geschichte, usw. Das kommt halt immer mal vor. Wenn man jedes Fach, das auch mal von schlechten Lehrkräften unterrichtet wird, abschafft, haben wie gar keine Schulen mehr.
Und der schlechte Lehrer hatte einen Lehrplan. Und dieser Lehrplan sah vor, all diese Themen in 2h pro Woche in einer Klasse mit 30 pubertierenden Kindern durchzunehmen. Das kann nicht funktionieren. So sehr ich die Person des Lehrers auch persönlich nicht mochte, hatte er auch wenig Raum es besser zu machen, abgesehen vlt. von der Benotung. Er hat sich eben genau an den Lehrplan gehalten. Und wenn dann in der Klasse 5 interessierte Schüler sitzen, die zu einem Thema ethisch diskutieren wollen, dann musste er das abwürgen, weil der Lehrplan nur soviel Zeit dafür vorsah.
Ich habe das auch in einem anderen Kommentar hier ausführlicher beschrieben. Ich glaube Ethik als Fach kann nicht in unserem Schulsystem funktionieren. Es braucht viel mehr Zeit und viel mehr Raum. Und es ist viel subjektiver in den notwendigen Lehrmethoden, um auf die individuellen Stände der Schüler eingehen zu können.
Es passt nicht in das Schulsystem und aus meiner Sicht muss es daran scheitern, wenn das Ziel ist, Schüler zum Aufbau eines Wertegerüsts zu befähigen. Und hierhin sehe ich auch eine große Gefahr. Schlechte Lehrer in anderen Fächern können großen Schaden anrichten, weil die Kinder sich dann verweigern mehr zu lernen. Aber das Gelernte bleibt da. Im Fall von Ethik können schlechte Lehrer dazu führen, dass Kinder die vermittelten Werte ablehnen, obwohl sie sie vorher geteilt haben. Es besteht also die Gefahr eines negativen Lernprozesses.
Die besten und wichtigsten Lerninhalte scheitern an einem schlechten Schulsystem mit schlechten Lehrkräften.
Gute Lehrer können zwar teilweise die Nachteile des schlechten Systems ausbügeln, aber davon gibt es viel zu wenige, weil das System an sich eben schlecht und deshalb nicht darauf ausgelegt ist, gute Lehrer zu produzieren.
Ne Grundschule reicht nicht, in der Grundschule bleibt kaum was hängen.
Ich nicht. Bei vernünftigem Religionsunterricht wird das ganze in den richtigen Kontext eingeordnet und als generelle Ethik gelehrt, bezogen auf die kulturell am stärksten prägende Religionsgemeinschaft der Gegend. Das schafft gebildete Bürger, die religiöse Ansichten einordnen können ohne leichte Opfer für Hassprediger und Ähnliche zu sein. Religionsunterricht =|= Bibelstunde.
Und warum dann nicht Ethik statt Religion?
Markus Söder kriegt gerade Puls
Bei seinem Fleischkonsum wundert mich das nicht
Weil man 12 Jährigen nicht mit Kant kommen kann.
Bei uns war Ethikunterricht dreifach gescheitert. Der Lehrer hatte keine Ahnung von den Philosophen und derer Konzepte. Er hatte keine Ahnung von den Religionen und derer Konzepte. Am Ende blieb nur eine Lehrmeinung, die dann gegen interessierte Schüler durchgesetzt wurde, die es gewagt haben zu Hinterfragen.
Ich kann mir vorstellen, dass sich so Staatsbürgerkunde angefühlt haben muss, nur dass diese immerhin auf einem ideologischen Überbau basierte.
Bei uns hieß es einfach nur, das ist gut und das ist schlecht, weil mal der und mal der es gesagt hat.
Gerade wenn man es von einem bestimmten Überbau wie einer Religion löst, dann braucht das Fach 5-10 Stunden in der Woche. Denn dann muss man erstmal zu jedem Thema über bestimmte Werte alle Philosophien und Religionen einführen, auf die man sich bezieht. Man muss darüber hinaus jedes mal ausarbeiten, worin sich die verschiedenen Ansätze unterscheiden und warum man zu diesem Thema diese und jene Stimme betrachtet. V.a. muss man dann aber auch die Zeit haben, um Schüler zu eigener Recherche zu ermutigen, andere Meinungen zu akzeptieren und die Fähigkeiten zur Analyse dieser aufzubauen. Etwa wenn ein Schüler noch eine weitere Philosophie zu dem Thema betrachten will.
Das alles passt nicht in unser Schulsystem. Die Klassen sind viel zu groß, die Lehrer sind zu sehr gestresst und nicht zuletzt kann man auf so ein Fach doch keine Noten geben. Zumindest nicht, bis man über Jahre die Methodenkompetenzen aufgebaut hat und dann in der Oberstufe die Anwendung dieser Kompetenzen bewerten kann.
Weil der Großteil unserer kulturellen Umgebung immer noch christlich geprägt ist und es hilft das frühzeitig einordnen zu können. Ein gewisser Schwerpunkt schadet da nichts.
In Ethik kannst du doch auch über das Christentum lernen?
Ethik ist halt genereller. Ich halte es persönlich für falsch in der kurzen Zeit die wir haben alle religiösen Anschauungen zeitlich ähnlich abzuhandeln, wenn die prägende Religion unserer Gegend eben das Christentum ist. Qualität statt Quantität sollte dabei das Motto sein. Das heißt nicht, dass man andere Religionen nicht anreißen kann, aber es muss sichergestellt sein, dass der Durchschnittsbürger mal eine grundlegende Ahnung hat, warum unsere Gesellschaft kulturell so drauf ist wie sie es ist. Und dafür sollte man zumindest grob einen theologischen und kirchenhistorischen Abriss haben. Am Ende sind es auch nur Namen, ich wäre dann aber zumindest so ehrlich und würde sagen womit ich mich hauptsächlich beschäftige, anstatt mich hinter Ethik zu verstecken. Moralphilosophen werden wohl kaum in der Schule behandelt, um die zu verstehen sollte man nämlich auch ihren kulturell-religiösen Hintergrund kennen.
Ich weiß noch, wie ich in Ethik mehr über das Christentum gelernt habe als im evangelischen Religionsunterricht. In letzterem haben wir nur Bibelsongs gesungen und diverse Fehlinterpretationen von Jesus’ Gleichnissen diskutiert.
Moralphilosophen werden wohl kaum in der Schule behandelt
Das wäre verrückt, denn Kant und Co. bezeichneten die Ethik auch als Moralphilosophie. Zumindest in Hessen hatten wir einige davon behandelt. Ich erinnere mich noch an eine Klausur, in der ich zwischen Diogenes, Kant und Aristoteles wählen durfte.
Darf ich fragen, auf welcher Schule du warst und wann du abgegangen bist? Ich war zwischen 2001-2009 auf dem Gymnasium.
In BaWü, Gymnasium von 07-15. Bei uns war Ethik von dem was ich mitbekommen habe das Fach, in welchem man sich vergnügt hat wenn man zwei Jahre lang die Goldene Regel in jeder Klausur zum Bestehen hinschreiben konnte und das dann auch so behandelt hat. Religion lief bei uns oft komplementär zu Gemeinschaftskunde (Bisschen Soziologie, bisschen Staatskunde, bisschen Wirtschaft), da wurden dann von Kant über Montesqieu bis Marx diverse Denker fächerübergreifend in Kontext gesetzt. Aber halt alles in der späten Mittelstufe und Oberstufe.
Wenn ich mich richtig entsinne sind ca.37% der Schüler auf Gymnasien ( vermutlich stark veraltete Info). Das heißt das ca. 2/3 aller Schüler nie in diesen Genuss kommen das so tiefgründig zu behandeln. Da denke ich dann schon, dass es sinnvoll ist, Religion als Grundfach zu nehmen, in der Grundschule entsprechende Grundlagen zu legen und dann in den zwei drei Jahren in denen man die Schüler in der Mittelstufe effektiv abholen kann auf dem Vorwissen aufbauend gesellschaftliche Strukturen besser in den Kontext setzen kann. Weil was bringt es dir, wenn du zwar das Holifest erklären kannst, aber dir die Einordnung der „christlich-demokratischen Werte“ völlig fehlt, du also die ganzen CSU/CDU Scheiße frisst, Weil: „die sind ja christlich - das muss ja gut sein“ (Kreuzzüge, Hexenverbrennungen, Konkordat etc. - Die Kirche, wir wissen wie man feiert!) .
Das ist so eine subjektive Frage. Ich pers. finde zweite Fremdsprache und philosophie können weg.
Dafür dann nen anständigen IT Grundkurs, abseits von office bedienenDie Frage, welches Fach man jetzt deswegen aus dem wöchentlichen Stundenplan rauskürzt, ist komplett irreführend, weil schon der Stundenplan das Problem ist. Der Unterricht sollte einfach projektweise organisiert werden, das ist flexibler, intensiviert die Auseinandersetzung mit dem Thema, schafft die Möglichkeit zur iterdisziplinärer Kooperation und vermeidet Redundanz. Warum klammert man sich an jahrhundertealte Vorstellungen davon, wie der Schulalltag aussehen soll?
Weil Innovation und Zukunftsdenken zu Grabe getragen wurde.
Mal ganz anders gefragt, ich hatte all die diskutierten Fächer und ein Pflichtfach Informatik in meiner Schulzeit (Sachsen), was haben andere Bundesländer den stattdessen aktuell?